Sprengel Lüneburg, KK Winsen (Luhe) | Patrozinium: Michael | KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Die „Ev.-luth. KG Stelle“ gründete sich zum 1. Januar 1973. Sie entstand aus dem Zusammenschluss der St. Michaels-KG Stelle, der St. Andreas-KG Ashausen und der Martin-Luther-KapG Fliegenberg (bislang KG Winsen) und entsprach in ihrer Ausdehnung der im Jahr zuvor durch Eingemeindungen vergrößerten politischen Gemeinde Stelle.1 In der neuen Kirchengemeinde bestanden insgesamt drei Pfarrstellen.
Bei der Visitation 1976 zogen die drei Pastoren ein eher negatives Fazit: Das ursprüngliche Konzept von 1972 „konnte nur in bescheidener Weise zur Durchführung gelangen“ heißt es. Der Konfirmandenunterricht finde wieder getrennt statt und daher sei „eine gemeinsame, zentrale Jugendarbeit blockiert“. Ein Austausch zwischen den drei Gemeindeteilen erfolge „im Wesentlichen nur unter den drei Pastoren und Organisten in Gottesdiensten und Gemeindekreisen“. In Ashausen empfänden viele die Fusion „als unnötige kirchliche Maßnahme, die ohne Gemeindeversammlung entgegen den Wünschen der meisten Gemeindeglieder durchgeführt wurde“.2
Bereits zum 1. Januar 1980 schied Ashausen wieder aus und die „Ev.-luth. St.-Andreas-KG Ashausen“ gründete sich neu.3 Zum 1. Januar 1982 folgten auch Fliegenberg, Rosenweide und Wuhlenburg, für die das LKA Hannover die „Ev.-luth. Martin-Luther-KG Fliegenberg“ errichtete.4 Pfarramtlich blieb die neue Gemeinde zunächst mit Stelle verbunden (bis 2000). Rückblickend schrieb der Lüneburger LSup. im Visitationsbescheid 1984: „Vielleicht hat es nur das Sinn Gemeinden zusammen zu legen, wo vorher das gemeindliche Leben einander entgegengeführt worden ist und ein geistlicher Zuwachs erkennbar wurde.“5 Seit 1982 führt die KG Stelle den Namen ihrer Vorgängergemeinde: „Ev.-luth. St.-Michaels-KG Stelle“.
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche unterhielt die Michaelsgemeinde Kontakte zur Kirchgemeinde der Frauenkirche in Meißen.6 Im Jahr 1989 eröffnete sie einen kirchlichen Kindergarten; die Trägerschaft ging zum 1. Januar 2008 über auf den neu errichteten „Verband Ev.-luth. Kindertagesstätten im Kirchenkreis Winsen (Luhe)“.7 2008/09 gründete sich die „Stiftung St. Michael Stelle“, um eine Diakonenstelle für die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde mitzufinanzieren. Regional kooperiert die KG Stelle mit den Nachbargemeinden Ashausen, Fliegenberg und Ramelsloh (seit 2024 Ev.-luth. KGV Zwischen Elbe und Seeve).8
Pfarrstellen
I: 1973. – II: 1973–1980 (übergegangen auf die neue KG Ashausen). 1980–2000 (übergegangen auf die KG Fliegenberg).9 – III: 1973–1980 (umgewandelt in II).
Umfang
Stelle sowie Achterdeich und Fachenfelde. Bis 1982 auch Fliegenberg, Rosenweide und Wuhlenburg (dann eigenständige KG Fliegenberg).10 Bis 1980 auch Ashausen (dann eigenständige KG).11
Aufsichtsbezirk
Mit Gründung der KG 1973 zum KK Winsen (Luhe).
Kirchenbau
Kirche St. Michael in Stelle. – Bis 1980 Kirche St. Andreas in Ashausen. – Bis 1982 Kirche Martin Luther in Fliegenberg.
Weitere kirchliche Gebäude
Pfarrhaus (Bj. 1965). – Gemeindehaus (Bj. 1965/66, erweitert 1974). – Kindergarten (Bj. 1989).
Friedhof
Kirchlicher Friedhof im Südosten von Stelle, angelegt 1902, FKap (Bj. 1948/49) mit Glockenträger (Bj. 1965).
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
S 09 rep Nr. 2121 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7533 (Findbuch PfA).
Literatur
A: Gröll/Schirm, Kirchen und Gemeinden, S. 39–41.
GND
1223053997, Ev. luth. St. Michaels-Kirchengemeinde Stelle.
Website der Kirchengemeinde (18.02.2024)
Fußnoten
- KABl. 1973, S. 8.
- Alle Zitate: LkAH, L 5e, unverz., Stelle, Visitation 1976.
- KABl. 1980, S. 14 f.
- KABl. 1982, S. 17.
- LkAH, L 5e, unverz., Stelle, Visitation 1984.
- LkAH, L 5e, unverz., Stelle, Visitation 1990. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
- KABl. 2008, S. 28 ff.
- KABl. 2024, S. 145 ff.
- KABl. 1980, S. 14 f.; KABl. 2000, S. 152.
- KABl. 1982, S. 17.
- KABl. 1980, S. 14 f.