Sprengel Hannover, KK Ronnenberg | Patrozinium: Johannes der Täufer (1947)1 | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist der heutige Stadtteil Hannovers erstmals in der zweiten Hälfte des 11. Jh. als Wetberga erwähnt; Bf. Egilbert von Minden (amt. 1055–1080) hat die undatierte Urkunde ausgestellt.2 Eine ortsadlige Familie von Wettbergen ist seit 1220 nachweisbar (1644 in männlicher Linie ausgestorben).3 Wettbergen lag im sächsischen Marstemgau und gehörte später zum Go Gehrden. Im 12. Jh. zählte der Go Gehrden zum Herrschaftsgebiet der Gf. von Roden, kam im 13. Jh. an die Gf. von Schauenburg (später Schaumburg) und im 14. Jh. an die welfischen Hzg. zu Braunschweig-Lüneburg.4 Seit der welfischen Besitzteilung von 1432 war Wettbergen Teil des neuen Fsm. Calenberg (ab 1495 Fsm. Calenberg-Göttingen, 1692: Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. Kurhannover) und gehörte hier zum Amt Calenberg.5 In französischer Zeit zählte das Dorf von 1810 bis 1813 zum Kgr. Westphalen (Allerdepartement, Distrikt Hannover, Kanton Pattensen). Danach war Wettbergen, nun im Kgr. Hannover, zunächst wieder Teil des Amtes Calenberg und kam 1817 zum neuen Amt Wennigsen. Mit der Annexion des Kgr. Hannover im Jahr 1866 fiel Wettbergen an das Kgr. Preußen. Bei Einführung der Kreisverfassung 1885 kam der Ort zum Lkr Linden, der 1932 im Lkr. Hannover aufging. 1974 wurde Wettbergen in die Stadt Hannover eingemeindet, die seit 2001 zur Region Hannover gehört.6 Zur Struktur der Gemeinde schrieb der Ronnenberger Sup 1974: „Die Kirchengemeinde in Wettbergen hat seit der letzten Visitation im Jahre 1966 einen großen Wandlungsprozeß durchgemacht. Aus einer kleinen, dörflichen Gemeinde ist mehr und mehre eine Vorstadtgemeinde von Hannover geworden.“7 Im Jahr 1689 lebten gut 230 Menschen in Wettbergen, um 1813 knapp 335, 1964 rund 2.200, 1981 ungefähr 7.200 und 2022 etwa 13.170.
Kirchlich gehörte Wettbergen anscheinend ursprünglich zur Parochie Ronnenberg. Ältestes Zeugnis der örtlichen Kirchengeschichte sind die beiden Glocken, die im 15. Jh. gegossen wurden. Die Kirche in Wettbergen ist möglicherweise eine Gründung der ortsadligen Familie von Wettbergen. Denn als sie 1447 ihre letzten Besitzungen im Dorf an den Hannoveraner Hermann von dem Steinhaus verkaufte, zählte dazu auch die leenwaren der sulven kerken.8 Dies ist die älteste schriftliche Erwähnung der Wettbergener Kirche. Mit P. Johannes Pickerdes ist 1520 erstmals der Name eines örtlichen Geistlichen überliefert.
Im Fsm. Calenberg führte Hzgn. Elisabeth von Calenberg-Göttingen († 1558) die Reformation als Vormund ihres minderjährigen Sohnes Erich ein: 1542 setzte sie die von Antonius Corvinus verfasste Kirchenordnung in Kraft und 1542/43 ließ sie die Gemeinden, Stifte und Klöster des Fürstentums visitieren.9 Im Protokoll der Visitation ist Wettbergen als Filial (Tochtergemeinde) von Ronnenberg bezeichnet, besaß mit P. Hermann Struffe (amt. 1543) jedoch einen eigenen Pfarrer. Als Patron nennt das Protokoll Manges folger zu Hannouer.10 Weiter heißt es: „Diß filial hat keinen küster, sunder die lenderei jst bei der kirchen vnd der pharher hat ein knaben, den er lohnet vnd jm helfet“. Nachdem Elisabeths nunmehr volljähriger Sohn 1545 als Erich II. († 1584) die Regierungsgeschäfte im Fsm. Calenberg übernommen hatte, wechselte er 1547 zum kath. Glauben. Die Calenbergischen Stände widersetzten sich jedoch seinen Rekatholisierungsbestrebungen und konnten 1553/55 die Beibehaltung der luth. Lehre sicherstellen. Nach dem Tod Erichs II. fiel das Fsm. Calenberg 1584 an Braunschweig-Wolfenbüttel und Hzg. Julius († 1589) führte seine 1569 aufgestellte KO auch hier ein.11 1588 ließ er die Gemeinden visitieren.
Die Kirche in Wettbergen war vor 1580 zerstört und 1585 neu errichtet worden.12 Das Pfarramt der nunmehr eigenständigen Parochie hatte P. Henning van der Wisch (amt. 1583–1590) inne.13 Das heutige Kirchengebäude entstand 1696/97, aus dem Jahr 1734 ist ein Inventar der Kirche überliefert.14 Die längste Amtszeit unter den Wettbergener Pastoren hatte mit 44 Jahren P. Ernst August Volger (amt. 1877–1921); er war ein Angehöriger der Patronatsfamilie. Ab 1927 blieb die Pfarrstelle wegen der geringen Zahl der Gemeindeglieder (1937: 684) vakant und wurde von Pastoren der Nachbargemeinde oder von Ruheständlern versehen.15
Während der NS-Zeit betreuten nacheinander P. i. R. Heinrich Theodor Hugo Thiede (amt. 1927–1935) und P. i. R. Christian Möller (amt. 1937–1945) die Gemeinde Wettbergen. Letzterer war nach den Angaben im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ weder Mitglied der NSDAP noch der Deutschen Christen.16 Über den 1933 neu gewählten KV heißt es dort: „Ohne wesentliche Veränderung gegenüber früheren Jahren.“17 Zusammenfassend schrieb P. Friedrich Bartels (amt. 1945–1954), OLKR und in der Nachkriegszeit Verwalter der Pfarrstelle: „Das ohnehin schwache kirchliche Leben in der Gemeinde ist weder durch die Auswirklungen des Kirchenkampfes noch des Krieges in irgendeinem zu beobachtenden Masse beeinflusst worden.“18
Im Jahr 1947 wählte der KV das Patrozinium Johannes der Täufer für die Kirche Wettbergen; die Gemeinde trägt seither den Namen „Ev.-luth. Johannis-KG Wettbergen“ (Siegelumschrift).19
Mit Pfv. Kurt Sperber (amt. 1958–1964) erhielt die Gemeinde Wettbergen wieder einen eigenen Geistlichen, mit P. Christoph Thier (amt. 1965–1974) wurde die Pfarrstelle erstmals seit 1922 wieder regulär besetzt. Seit 1967 fanden in der Wettbergener Kirche ökumenische Gottesdienste statt, zudem entstand ein ökumenischer Hauskreis; die kath. Einwohner*innen Wettbergens gehören zur Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe.20 Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche knüpfte die Johannis-KG Wettbergen Kontakte zur Kirchgemeinde Döbeln.21 In den 1960er Jahren diskutierte die Gemeinde über einen Kirchenneubau, da das Kirchengebäude zeitweise geschlossen werden musste (Bauschäden wegen lehmig-sandigem Baugrund). Schließlich sprach sich die Gemeinde jedoch für den Bau eines Gemeindehauses mit Gottesdienstraum aus, das sie 1974 einweihen konnte.22
Aufgrund des Wohnungsbaus war die Zahl der Gemeindeglieder seit den 1960er Jahre rasch angestiegen und zum 1. Juli 1973 richtete das LKA Hannover eine zweite Pfarrstelle ein, die als erster P. Walter Lampe übernahm (amt. 1972–1980).23 Im Jahr zuvor hatte sich in der KG Wettbergen ein Arbeitskreis für soziale Fragen gegründet, der Anfang 1973 per Fragebogen eine detaillierte Umfrage durchführte, um „die Bedürfnisse und Erwartungen der Gemeinde besser analysieren zu können“.24 Nach Auswertung der Fragebögen weitete sich die Gemeindearbeit, begleitet von der Soziologin Barbara Baldauf, erheblich aus: Seminarreihen, die „Probleme und Konflikte der Wettberger Bevölkerung aufnahmen“, Diskussionsgottesdienste, Teestunden für „Neuhinzugezogene, Alleinstehende und Hausfrauen“, Hausaufgabenbetreuung und Babysitterdienst („Gemeinwesenarbeit“).25 Offene Jugendarbeit und kirchenmusikalische Gruppen kamen ebenfalls hinzu („Kinderchor, Blockflötenensemble, Posaunenchor, Konfirmandenorchester, Kirchenchor“).26 Im Gemeindehaus richtete die KG das Begegnungszentrum „Katakombe“ ein. Hervorgegangen aus den jährlichen Kinder-Ferien-Aktionen in der Loccumer Heide gründete sich in der Gemeinde Wettbergen 1984 der Kinderzirkus Giovanni.27 In seinem Bericht über die Visitation 1984 merkte der Sup. des KK Ronnenberg an: „Die Gruppen sind kaum noch überschaubar. Ich habe allen Gruppen einen Besuch und war am Ende fast ‚erschöpft‘ von der Vielzahl und gleichzeitig beeindruckt vom Reichtum dieser Gruppenarbeit.“ Zudem hielt er fest: Die Gruppen „sind nicht Mitarbeiter- oder Pfarrer-orientiert“.28 1993 heißt es, das Wettberger Gemeindearbeit sei ein gelungener „Weg zwischen kirchlicher Tradition auf der einen und Zuwendung zur Welt auf der anderen Seite“.29
Aus dem kirchengemeindlichen Freundeskreis für Behinderte und Nichtbehinderte ging 1987 ein gemeinnütziger Verein hervor, der seit 1992 den Johanneshof betreibt, ein Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung. Kurze Zeit später entstand 1993 unter Beteiligung der Kirchengemeinde und des Kirchenkreises mit der „Gartenbau und Grünpflege im Johanneshof gGmbH“ eine Firma, die den Bewohner*innen eine tarifliche Beschäftigung bietet.30 Eng verbunden mit der Kirchengemeinde sind zudem die Vereine „Giovanni-Förderkreis“ (1990), „Kleinkunst in der Katakombe e. V.“ (1992), „Johanneskäferchen – Verein für Kinder“ (1993) und der Unterstützerkreis „wirhelfen 30457“ (2015, Hilfe für Geflüchtete). Seit 1997 ist die KG Wettbergen Mitglied der polnisch-deutschen „Stiftung Marienkirche in Chojna-Königsberg/NM“. Die 2019 gegründete kirchliche Johannesstiftung fördert diakonische und kulturelle Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und benachteiligten alten Menschen in Wettbergen.
Seit 1976 lädt die Gemeinde Wettbergen zum Neujahrsgottesdienst eine prominente Persönlichkeit als Redner*in ein, u. a. Günter Walraff, Monika Griefahn, Peter Brückner, Gerhard Schröder, Gregor Gysi, Jörg Armbruster, Christian Wulff und Sahra Wagenknecht.

Pfarrstellen

I: vorref., seit 2007 halbe Stelle. – II: 1973.31

Umfang

Der Hannoveraner Stadtteil Wettbergen (ohne das Gebiet zwischen B 217 und Treskowstraße).

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Pattensen der Diözese Minden.32 – Seit 1588 Insp. Ronnenberg (1924: KK Ronnenberg).

Patronat

1447 verkaufte die Familie von Wettbergen die Kirche an den Hannoveraner Bürger Hermann von dem Steinhaus.33 1507 erwarb der hannoversche Ratsherr Albert Lunde die Wettbergener Kirche; seine Tochter und Erbin heiratete 1524 Ratsherr Magnus Volger († 1576). 1576/78 erbten Hans und Barthold Volger das Patronatsrecht, in der Folgezeit übten beide Familienzweige die Rechte gemeinsam aus; alle volljährigen und männlichen Familienangehörigen durften bei Vakanz der Pfarrstelle den neuen Pastor wählen. Nach einem Streit über die Besetzung der Pfarrstelle im Jahr 1742 wechselten sich die beiden Familien seit 1744 bei der Pfarrerwahl ab. Im Juli 1968 gaben die Familien Volger ihr Patronatsrecht auf.

Kirchenbau

Kleiner Saalbau mit dreiseitigem Chorschluss, erbaut 1696/97 unter Einbeziehung von Resten des Vorgängerbaus.34 Satteldach, über dem Chor abgewalmt. Verputztes Bruchsteinmauerwerk, gelb gestrichen; Westgiebel mit Schieferbehang; mehrere geböschte Stützpfeiler im Osten. Je zwei rechteckige Sprossenfenster an den Längsseiten und am Chor, Kreisfenster nach Osten; nach Westen Rechteckportal, darüber Wappenstein mit Inschrift „Die Volger Anno 1697“ sowie kleiner Reliefstein mit Engelskopf und Inschrift „1702“, außerdem Freitreppe zu zweitem Rechteckportal links (Zugang Nordempore) und rechteckiges Sprossenfenster rechts. Im Innern flach gewölbte Decke, sichtbare Holzbinder; u-förmige Empore im Westen. 1777 Renovierung, u. a. neues Ziegeldach (vorher Schindeln). 1853 Instandsetzung, u. a. Stützpfeiler errichtet, Decke erneuert, gewölbte Holzbinder eingebaut. 1937 Umgestaltung (Friedrich Fischer, Hannover), u. a. Nordempore verkürzt, Orgel nach Westen versetzt, außen an der Westseite rechte Treppe entfernt und dazugehörigen Emporeneingang zu Fenster verändert.35 1976/77 Instandsetzung. 1991 Umgestaltung Altarraum.36 1994 Innenrenovierung, u. a. östliches Kreisfenster geöffnet (bislang vermauert).

Fenster

Drei abstrakt gestaltete Buntglasfenster im Altarraum (1997/98, Günter Grohs, Wernigerode).

Grablege

Unter dem Eingangsbereich Erbbegräbnis der Familien von Hansing und von Grone (Besitzerinnen des Edelhofs Wettbergen), erstmals erwähnt 1730; in der Gruft befinden sich sechs Särge aus dem 18. Jh. sowie fünf Särge aus der Zeit um 1800 (davon vier Kindersärge); Gruft 2009 untersucht und instandgesetzt.37

Turm

Über dem Westgiebel verschieferter, achtseitiger Dachreiter mit geschweifter Haube, bekrönt mit Kugel und Wetterhahn. Segmentbogige Schallfenster. 1859 Turm erneuert und Turmuhr angeschafft.38 1999 neuer Holzglockenstuhl.

Vorgängerbauten

Mittelalterlicher Bau, 1580 zerstört.39 1585 erneuert. 1696 abgerissen, Teile der Nord- und Südwand in den Neubau integriert.40

Ausstattung

Blockaltar mit Holzverkleidung, Altaraufbau aus vier gewundenen Säulen mit korinthischen Kapitellen, die durch zwei Bögen kronenartig verbunden sind, Figur des auferstandenen Christus als Bekrönung; seitlich des Altars unterhalb der beiden vorderen Säulen jeweils eine Engelsfigur. – Leicht erhöhte Kanzel, an den Wandungen des polygonalen Kanzelkorbs plastisches Kruzifix vor gemalter Stadtsilhouette sowie Gemälde der vier Evangelisten (Mitte 18. Jh.); Kanzel war ursprünglich über dem Altar angebracht, 1937 separat aufgestellt; Gemälde 1996 restauriert.41 – Schlichte Taufe, rundes, flaches Becken, Säulenschaft. – Farbig gefasste Holzfigur (Mitte 18. Jh.), Johannes der Täufer; Ende der 1990er Jahre erworben. – Fragment eines Grabsteins (erste Hälfte 17. Jh.), Kruzifixrelief, darunter Relieffiguren, vielleicht Ehefrau, drei Ehemänner, zwei Kinder und 13 früh verstorbene Kinder, Inschriftenteil fehlt; Stein seit 1994 im Innenraum. – An der Emporenbrüstung gemaltes Wappen, Inschrift: „Die Volger Anno 1737“. – Ehemalige Ausstattung: Ein hölzerner Taufengel, 1734 noch vorhanden.42 – Zwei Posaunenengel am Altar, in der Nachkriegszeit entfernt.43 – Gemalte Kreuzigungsgruppe an der Altarwand (1976, Rolf [oder Siegfried] Henning, Wettbergen), 1994 entfernt.44

Orgel

1845 Orgelneubau, ausgeführt von Hoforgelbauer Eduard Meyer (Hannover), wohl 6 I/–, mechanische Traktur, Schleiflade; Instrument aufgestellt auf einer Empore rechts im Altarraum; Orgel gestiftet von Friedrich Lampe (Wettbergen). Orgel später erweitert zu 8 I/P, mechanische Traktur, Schleiflade und Kegellade im Pedal, Arbeiten ausgeführt von Folkert Becker (Hannover).45 1917 zinnerne Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben, 1929 durch neue Pfeifen ersetzt. 1937 Orgel repariert, auf die Westempore versetzt und Disposition verändert, P. Furtwängler & Hammer (Hannover). 1962 Instandsetzung, Emil Hammer (Hemmingen), 8 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen. 1980 Instandsetzung, Emil Hammer (Arnum). 2000 Instandsetzung, Jörg Bente (Suthfeld-Helsinghausen). Denkmalorgel.

Geläut

Zwei LG, I: hʼʼ (Bronze, Gj. 15. Jh.), Inschrift: „o rex glorie xre veni cum pace (O König der Ehre, Christus, komm mit Frieden); II: cʼʼʼ (Bronze, Gj. 15. Jh.), Inschrift: „ave maria gracia plena dns“ (Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnaden, der Herr [ist mit dir]), (beide Bronze, Gj. 15. Jh).

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1832; zweistöckiger Fachwerkbau mit Walmdach, Vorgängerbau Bj. 1703). – Gemeindehaus mit Gottesdienstsaal (Bj. 1974; Truhenorgel, erbaut 1977 von Klaus Becker, Kupfermühle, 4 I/–, mechanische Traktur, Schleifladen). – Kinderhaus (Bj. 1870, zunächst Pfarrscheune, später Gemeindehaus).

Friedhof

Ursprünglich kirchlicher Friedhof bei der Kirche. Kirchlicher Stadtteilfriedhof Wettbergen, nördlich des historischen Dorfkerns, angelegt 1883, zeitweise Eigentum der Stadt Hannover, seit 2000 wieder Eigentum der KG Wettbergen.

Liste der Pastoren (bis 1940)

1520 Johannes Pickerdes. – 1543 Hermann Struffe. – Etwa 1577–1585 Albertus Lomejer. – 1583–1590 Henning von der Wisch. – 1591–1614 Andreas Dobler. – 1615–1622 Gerhard Korn. – 1622–1626 Petrus Nordhofius. – 1626–1633 Johannes Weidenbach. – 1634–1647 Caspar Curtius. – 1648–1657 Johannes Mawerts (Mawerdes). – 1658–1665 Johann Schröder. – 1665–1690 Samuel Rosenhagen. – 1690–1715 Joachim Lüdemann. – 1716–1735 Johann Justus Brase. – 1735–1737 Anton Gottfried Brase. – 1737–1742 Justus Diedrich Steinhausen. – 1742–1771 Georg Heinrich Plantener. – 1771–1773 Hermann Dietrich van Laer. – 1773–1789 Heinrich Gottlieb Otto (Otte). – 1790–1803 Christian Friedrich Weinlig. – 1803–1815 Karl Hugo Johann Siegfried. – 1815–1837 Karl Gottlieb Friedrich Burggraf. – 1837–1848 Johann Ernst Konrad Heinrich Böning. – 1848–1857 Johann Ludwig. – 1857–1873 Hermann Ferdinand Kippenberg. – 1873–1877 Friedrich Adolf Ludwig Overbeck. – 1877–1921 Ernst August Volger. – 1922–1927 Heinrich Dietrich Friedrich Nordhausen. – 1927–1935 P. i. R. Heinrich Theodor Hugo Thiede.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 499–500 und III, S. 46 (mit Korrekturen)

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 11518–11525 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 8549–8556 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 470 (CB); A 9, Nr. 2408–2410 (Visitationen); L 5a Nr. 1446–1447 (LSuptur Calenberg-Hoya mit Verden-Hoya und Celle); N 014 (Nachlass Friedrich Bartels); N 131 Nr. 9 (Nachlass Achim Gercke); S 07b, Nr. 37 (Kassetten); S 09 rep Nr. 2282 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7681 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1691
Trauungen: ab 1694
Begräbnisse: ab 1691
Kommunikanten: ab 1804 (Lücken: 1816–1851, 1907)
Konfirmationen: ab 1772

Literatur & Links

A: Gemeindebuch KK Ronnenberg, S. 46–47; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1350–1351; Neß u. a., Denkmaltopographie Stadt Hannover II, S. 170–171; Ohainski/Udolph, Ortsnamen Hannover, S. 479–481; Piper, Glocken und Orgeln, S. 92–95; Wolff, KD Lkr. Hannover und Linden, S. 136–137.

B: Die Johannes-der-Täufer-Kirche in Wettbergen, hrsg. von der Ev.-luth. Johannes-der-Täufer-Kirchengemeinde Wettbergen, 2015; Arbeitskreis für soziale Fragen: Umfrage der Ev.-luth. Kirchengemeinde Wettbergen, 1973; Anette Gudjons (Hg.): Festschrift. 300 Jahre Johannes-der-Täufer-Kirche in Wettbergen, 1997; Peter Seifried: Wetberga/Wettbergen. Kleine Chronik des Dorfes 1055–1857, Hannover 2016; Andreas Ströbel & Dana Vick: Die Gruft unter der Kirche Johannes der Täufer in Wettbergen. Beispiel für behutsamen Umgang mit einem schwierigen Befund, in: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 29 (2009), S. 147–149.

Internet: Bildindex der Kunst und Literatur: Kirche und Ausstattung; Denkmalatlas Niedersachsen: Kapelle, Pfarrhaus; Friedhof.

GND

1026435404, Evangelisch-Lutherische Johannes-der-Täufer-Kirchengemeinde Wettbergen; 107582950X, Johannes-der-Täufer-Kirche (Hannover).


Fußnoten

  1. Johannes-der-Täufer-Kirche, S. 18.
  2. Westfälisches UB I, Nr. 148. Zum Ortsnamen und für weitere Belege vgl. Ohainski/Udolph, Ortsnamen Hannover, S. 479 ff.
  3. Ausführlich: Seifried, S. 15 ff. Der baltische Zweig der Familie starb in männlicher Linie 1846 aus, vgl. ebd., S. 32.
  4. Spieß, Calenberg, S. 57 ff.
  5. Zur Teilung von 1432 vgl. Pischke, Landesteilungen, S. 37 ff. Der Name Fsm. Calenberg ist nicht zeitgenössisch, das Gebiet wurde als „Land zwischen Deister und Leine“ bezeichnet.
  6. Seifried, S. 70 f.
  7. LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1974.
  8. Seifried, S. 29 f., mit Anm. 80. Vgl. auch ebd., S. 39 f.
  9. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 708 ff.; Butt, Herrschaft, S. 47 ff.
  10. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 418. Dort auch das folgende Zitat.
  11. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 83 ff.
  12. Gudjons, S. 97; Wolff, KD Lkr. Hannover und Linden, S. 136.
  13. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 418, Anm. 855.
  14. LkAH, A 8, Nr. 470 [Digitalisat, Aufnahme 5].
  15. LkAH, L 5a, Nr. 1446 (Visitation 1937).
  16. LkAH, S 1 H III, Nr. 117, Bl. 26r. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  17. LkAH, S 1 H III, Nr. 117, Bl. 26r.
  18. LkAH, S 1 H III, Nr. 117, Bl. 26v. P. Bartels war von 1965 bis 1969 Theologischer Vizepräsident des LKA Hannover, vgl. Gudjons, S. 30.
  19. Johannes-der-Täufer-Kirche, S. 18.
  20. Gudjons, S. 31 und S. 56; LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1974.
  21. Gudjons, S. 37 und S. 78 f. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  22. Gudjons, S. 32; Johannes-der-Täufer-Kirche, S. 48 f.
  23. KABl. 1973, S. 109.
  24. Arbeitskreis, S. 1. Gudjons, S. 34 und S. 57 ff, sowie LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1974. Eine zweite Umfrage folgte 1985, vgl. Gudjons, S. 59.
  25. Arbeitskreis, S. 2; LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1984. Die Anstellung der Soziologin erfolgte auf Kirchenkreisebene „weil eine Anstellung auf Gemeindeebene nicht möglich war, der Kirchenkreis jedoch ein ‚Pilotprojekt‘ in dem schwierigen sozialen Wettberger Umfeld für richtig und notwendig gehalten hat. Betrachtet man die Entwicklung der Wettberger Gemeindearbeit rückblickend, so kann man die damalige Entscheidung der Verantwortlichen im Kirchenkreis nur als ‚Sternstunden‘ bezeichnen“, LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1993.
  26. LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1974.
  27. Gudjons, S. 37 f., S. 66 ff. und S. 81 ff. LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1984. Siehe auch: https://www.kinderzirkus-giovanni.de/ueber-uns/, 21.02.2024.
  28. LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1984.
  29. LkAH, L 5d, unverz., Wettbergen, Visitation 1993. Vgl. auch den Beitrag „Kirchengemeinde im Wandel“ von Bert Schwarz, in: Gudjons, S. 49 ff.
  30. Gudjons, S. 51 ff. und S. 71 ff. Siehe auch johanneshof-wettbergen.de, 21.02.2024.
  31. KABl. 1973, S. 109.
  32. Holscher, Bisthum Minden, S. 203.
  33. Seifried, S. 29 f. Zum Folgenden vgl. ebd., S. 36 ff.; Gudjons, S. 8 f.
  34. Gudjons, S. 44 f.
  35. Gudjons, S. 26 f.; Johannes-der-Täufer-Kirche, S. 14 f.
  36. Gudjons, S. 41 f.
  37. Ausführlich: Ströbel & Vick, S. 147 ff. Siehe auch Gudjons, S. 101 ff.
  38. Gudjons, S. 98 ff.
  39. Wolff, KD Lkr. Hannover und Linden, S. 136.
  40. Johannes-der-Täufer-Kirche, S. 13.
  41. Gudjons, S. 47; Wolff, KD Lkr. Hannover und Linden, S. 137; Foto: Johannes-der-Täufer-Kirche, S. 12, siehe auch ebd. S. 47.
  42. LkAH, A 8, Nr. 470 [Digitalisat, Aufnahme 5].
  43. Gudjons, S. 40 (Rolf). Johannes-der-Täufer-Kirche, S. 23 (Siegfried).
  44. Foto: Johannes-der-Täufer-Kirche, S. 24.
  45. LKA Hannover, G 9 B/Wettbergen Bd. I, Bl. 27.