Frühere Gemeinde | KapG der KG Solschen | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Peine | Patrozinium: – | KO: Calenberger KO von 1569
Orts- und Kirchengeschichte
Der Ort wird 1226 erstmals schriftlich erwähnt (ad parvam Solescen).1 Die Quellen unterscheiden jedoch nicht immer eindeutig zwischen Klein Solschen und dem wenige hundert Meter weiter östlich gelegenen Groß Solschen, so dass Verwechslungen möglich sind.2 Klein Solschen war Teil des Amtes Peine des Hochstifts Hildesheim (1523: Kleines Stift). Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses kamen die Gebiete des Hochstifts 1803 an Preußen. Nach der Niederlage gegen Napoleon gehörte S. von 1807 bis 1813 zum Kanton Hohenhameln im Distrikt Hildesheim des Departements Oker im Kgr. Westphalen. Danach war der Ort wieder Teil des Amtes Peine, nun im Kgr. Hannover. Von 1852 bis 1859 gehörte Klein Solschen zum kurzlebigen Amt Hohenhameln, dann wieder zum Amt Peine. Mit der Annexion Hannovers wurde das Dorf 1866 erneut preußisch und kam 1885 zum neu gegründeten Lkr. Peine. 1962 schlossen sich Klein Solschen und Groß Solschen zur Samtgemeinde (1964 Gemeinde) Solschen zusammen, die 1971 in die Großgemeinde Ilsede eingemeindet wurde. Die landwirtschaftlich geprägte Haufensiedlung hatte 1664 knapp 100 Einwohner, 1848 gut 260, 905 etwa 320 und 1961 gut 430.
Kirchlich gehörte die KapG Klein Solschen zum Kirchspiel Solschen. Die Kapelle in der Ortsmitte entstammte vermutlich dem 16. Jh. Sie war um 1860 verfallen und die Gemeinde ließ das Gebäude abreißen. An ihrer Stelle errichtete sie um 1870 einen Glockenturm und erwarb 1921 eine Glocke von der KG Settmarshausen. Zum 1. Januar 1967 ging die KapG Klein Solschen in der Ev.-luth. St. Pancratii-KG Groß Solschen auf, die gleichzeitig den Namen „Ev.-luth. St. Pancratii-Kirchengemeinde Solschen“ erhielt.3
Kapellenbau
Dreigeschossiger Glockenturm mit quadratischem Grundriss und flach ansetzendem, zu einer achteckigen Spitze ausgezogenem Turmhelm mit Auslegestuhl für Uhrschlagglocke und Uhrgaube, Backsteinbau mit Bruchsteinsockel, um 1870 erbaut.
Vorgängerbau
Rechteckige Kapelle mit spitzbogigem Gewölbe und Westturm, an einem Strebpfeiler fand sich die Jahreszahl 1560, um 1860 wegen Baufälligkeit abgerissen.4
Geläut
Eine LG e’’, Inschrift: Wer mich hört, der säume nicht zu erfüllen seine Pflicht gern zu dienen seinem Gott und dem Nächsten in der Not. (Bronze, Gj. 1843), 1921 von der KG Settmarshausen gekauft. – Eine SG (Bronze).
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
A 6 Nr. 3085–3101 (Pfarrbestallungsakten); A 9 Nr. 2153–2163 (Visitationen); D 21 (EphA Ölsburg/Groß Solschen); S 11a, Nr. 7912 (Findbuch PfA).
Literatur
A: Ahrens, KK Ölsburg, S. 7–26 und 31–33; Boetticher, Ortsverzeichnis Lkr. Peine, S. 137–139; Jürgens u. a., KD Kr. Peine, S. 101–102.