Seit 1975 Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig | Patrozinium: Remigius1 | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Schriftlich ist das Dorf bereits im 10. Jh. nachweisbar: In einer Urkunde Ks. Ottos II. aus dem Jahr 973 ist die Heringehuso marcha genannt.2 In einer Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim, verfasst um 1007, ist das Dorf als Heringgahusun genannt.3 Harriehausen war später Teil der Gft. Westerhof, welche die Bf. von Hildesheim in der ersten Hälfte des 14. Jh. schrittweise erwarben: einen ersten Anteil um 1294/1306 von Hermann, Bertold und Heinrich von Oldershausen, den zweiten 1323 von den Hzg. Ernst, Wilhelm und Johann zu Braunschweig-Grubenhagen.4 Nach der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523) fiel die Landesherrschaft über die Dörfer des nunmehrigen Amtes Westerhof an das Fsm. Braunschweig-Wolfenbüttel (Quedlinburger Rezess 1523). Zudem nahmen in der zweiten Hälfte des 16. Jh. die Grubenhagener Welfen Einfluss auf das Amt Westerhof, da Hzg. Heinrich der Jüngere die Hälfte des Amtes (nicht nach Orten geteilt) seiner Tochter Clara († 1595) als Mitgift übergeben hatte, als sie 1560 Hzg. Philipp II. von Grubenhagen († 1596) heiratete.5 1649/51 kam das Amt an das Fsm. Calenberg-Göttingen (1692: Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. Kurhannover).6 In französischer Zeit zählte Harriehausen von 1807 bis 1813/14 zum Kanton Westerhof im Distrikt Einbeck des Leinedepartements im Kgr. Westphalen. Danach gehörte das Dorf, nun im Kgr. Hannover, zunächst wieder zum Amt Westerhof (auch „Altes Amt“ genannt, 1852 als „Amt Echte“ bezeichnet), das 1859 im Amt Osterode aufging. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Harriehausen 1866 an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 zählte der Ort zum Kr. Osterode am Harz (seit 1939 Lkr.), seit 1977 zum Lkr. Northeim. 1974 wurde Harriehausen in die Stadt Bad Gandersheim eingemeindet. Um 1810 lebten gut 410 Menschen in Harriehausen, 1900 etwa 770 und 2016 fast 690.

Kirche, Ansicht von Nordwesten, 1950

Kirche, Ansicht von Nordwesten, 1950

Harriehausen lag als eines der südlichsten Dörfer des Bistums Hildesheim im Grenzgebiet zum Bistum Mainz. Die Kirche ist vermutlich als Gründung des Reichsstifts Gandersheim anzusehen.7 Ein namentlich nicht genannter Geistlicher lässt sich 1357 nachweisen.8 Namen von Pfarrern der Kirche in Harriehausen sind aus dem späten 14. und aus dem 15. Jh. urkundlich überliefert: Zwischen 1392 und 1398 ist Andreas von Heddershusen mehrfach als Pfarrer in Haringehusen belegt.9 Im Mai 1423 bezeichnete sich Hermannus Scherff als rector ecclesiae in Haringhusen und im Februar 1427 bemühte sich Tydericus Lindeman um die Pfarrpfründe, die nach dem Tod von Andreas de Hedershusen vakant sei.10 Mit der gleichen Begründung – unbesetzt per obitum Andree Heddershusen – bat der Jurastudent Jordanus Heynen ganze zwei Jahrzehnte später ebenfalls um die Pfarrstelle der Kirche s. Remigii in Haringhusen.11 1453 war Hermannus vame Rode Pleban in Harriehausen, er starb vor dem 26. August 1484. Daraufhin beauftragte Conrad von Stöckheim als Patron der Kirche den Seesener Archidiakon Albertus von der Schulenburg damit, die Pfarre dem Gandersheimer Kanoniker Johannes Hanemann zu übertragen.12 In der Urkunde ist erneut das Patronat St. Remigius belegt. Etwa gleichzeitig befahl Bf. Berthold II. von Hildesheim, Henninghus Brinkmann als Pfarrer einzusetzen, den das Hildesheimer Kartäuserkloster als neuen Geistlichen ausgewählt hatte; anscheinend konnte sich der Bischof nicht durchsetzen.13 Nachdem Johannes Hanemann 1489 auf die Pfarrpfründe verzichtet hatte, präsentierte Conrad von Stöckheim den Priester Hinricus Kopman als neuen Pfarrer.14 Zum Aussehen der vermutlich romanischen Kirche in Harriehausen ist nichts bekannt.
Harriehausen und die übrigen Dörfer des Amtes Westerhof gehörten seit 1523 zum Fsm. Braunschweig-Wolfenbüttel. Mit Hzg. Heinrich dem Jüngeren regierte hier ein Gegner der Reformation. Nachdem Truppen des Schmalkaldischen Bundes 1542 den kath. Herzog vertrieben hatten, beriefen Lgf. Philipp von Hessen († 1567) und Kfs. Johann Friedrich von Sachsen († 1554) eine Statthalterregierung für das besetzte Fsm., die 1542 eine Visitation der Gemeinden und Geistlichen anordnete, 1543 die Christlike kerken-ordening im lande Brunschwig, Wulffenbüttels deles erließ, und 1544 erneut Visitatoren aussandte.15 In den Protokollen der Kirchenvisitation von 1542 heißt es zu Haringehausen: „haben keinen pfarner“.16 1547 konnte der kath. Hzg. Heinrich der Jüngere nach Wolfenbüttel zurückkehren und begann mit der Rekatholisierung seines Fsm. 1559 war Ernst Walten Pfarrer in Harriehausen, wobei unklar bleiben muss, ob er als luth. oder altgläubiger Geistlicher anzusehen ist.17 Heinrichs Sohn und Nachfolger Hzg. Julius, der 1568 die Regierung übernahm, führte allerdings erneut die luth. Lehre ein, ordnete wiederum eine Visitation an und erließ 1569 die später sogenannte Calenberger Kirchenordnung.18 Das Protokoll von 1568 nennt P. Curdt Hane (amt. 1568) als Geistlichen in Harriehausen; seine theologischen Kenntnisse seien akzeptabel (Tollerabilis), die Messe singe er nicht (non missificavit).19 P. Hane war möglicherweise der erste luth. Pastor des Kirchspiels Harriehausen, zu dem auch die Dörfer Hachenhausen und Dannhausen im braunschweigischen Amt Gandersheim gehörten.

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, August 1952 (nach der Innenrenovierung)

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, August 1952 (nach der Innenrenovierung)

Das Unterdorf Harriehausen zählte im 16. Jh. noch nicht zum Kirchspiel Harriehausen (Oberdorf), sondern besaß eine eigene Kapelle, für die der Pastor von Ellierode zuständig war. Erst im Dreißigjährigen Krieg kam das Unterdorf zur Parochie Harriehausen (und zum Amt Westerhof); die Kapelle wurde um 1640 abgetragen.20 Die Pastoren der seit Mitte des 17. Jh. hannoverschen KG Harriehausen (1649/51 war das Amt Westerhof an das Fsm. Calenberg-Göttingen gekommen) waren weiterhin für die braunschweigische KapG Hachenhausen zuständig, während Dannhausen abgetrennt wurde.21 Ein Lehrer in Harriehausen lässt sich erstmals 1671 mit Johann Arnold belegen.22 Um 1700 war die mittelalterliche Kirche in Harriehausen baufällig; sie wurde 1703 abgebrochen und mit dem bis heute erhaltenen Neubau ersetzt, den die Gemeinde zusammen mit ihrem langjährigen P. Johann Diedrich Niederstadt (amt. 1692–1740) 1704 einweihen konnte.23 Eine erste Orgel erhielt die Kirche 1856.
Während der NS Zeit hatte P. Wilhelm Hermann Ludwig Behrens (amt. 1905–1938) das Pfarramt in Harriehausen inne. Er gehörte zu den „ganz wenigen hannoverschen Geistlichen“, die 1933 an der Amtseinführung von Reichsbischof Ludwig Müller in Berlin teilnahmen.24 Der 1933 neu gewählte KV bestand aus vier Mitgliedern der NSDAP.25 Das Pfarramt blieb ab 1938 zunächst vakant, bis der emeritierte Propst von Seesen Rudolf Schwerdtfeger (amt. 1941–1945) die Versehung der Pfarrstelle übernahm. Ihm folgte Ostpfarrer Ernst Fürle (amt. 1948–1972), den das LKA Hannover bereits 1945 mit der Betreuung der Gemeinde beauftragt hatte. 1947 zählte die Gemeinde „1161 Seelen, davon 670 Eingesessene, 491 Flüchtlinge“; zudem lebten nun einige kath. Familien in Harriehausen (etwa 50 Personen).26 1956 eröffnete die KG einen Erntekindergarten.27
Nach der Visitation 1971 schrieb der Sup. des KK Osterode: „Eine an sich kirchlich gut fundierte kleine Kirchengemeinde von rund 800 Seelen, wozu in Hachenhausen nochmals ca. 200 kommen, konservativ, aber durchaus bereit zum Begehen neuer Wege und auch zur Mitarbeit.“28 Nachdem Harriehausen 1974 in die kirchlich zu Braunschweig gehörende Stadt Bad Gandersheim eingemeindet worden war, verließ das Dorf zum 1. Mai 1975 die Landeskirche Hannovers und wechselte zur Landeskirche in Braunschweig.29 Die KG Harriehausen gehört heute (2021) zum Pfarrverband Westlicher Vorharz und ist Trägerin der Ev. Kindertagesstätte St. Remigius Harriehausen.

Umfang

Harriehausen, Hachenhausen (KapG). Bis in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs auch Ildehausen. Bis 1640 auch Dannhausen.

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Seesen der Diözese Hildesheim.30 – 1569 zur Superintendentur Seesen der Generaldiözese Gandersheim.31 Im Zuge des Übergangs an das Fsm. Calenberg 1649/51 der Insp. Hohnstedt zugelegt. 1868 zur neuen Insp. Kalefeld (Sitz in Willershausen), 1874 umbenannt in Insp. Willershausen (1924: KK). Mit Aufhebung des KK Willershausen am 1. Januar 1951 zum KK Osterode.32 Mit Wechsel zur Landeskirche in Braunschweig 1975 zur Propstei Bad Gandersheim.33 Seit 2017 Propstei Gandersheim-Seesen der Landeskirche Braunschweig.

Patronat

Das Patronat lag ursprünglich vermutlich beim Reichsstift Gandersheim, 1568/69 noch zur Hälfte.34 Wohl als Lehen des Reichsstifts kam das Patronat (teilweise) an die Besitzer des Gutes Limmer bei Alfeld, zunächst die Familie von Stöckheim (als Inhaber des Kirchlehns belegt 144835), seit 1840 Gf. von Schlitz genannt von Görtz und von Wrisberg. 1484 trat zudem das Hildesheimer Kartäuserkloster als Inhaber des Patronatsrechts auf, verzichtete aber 1488 gegenüber dem Stift Gandersheim auf seine Ansprüche.36 Das Patronat wurde 1947 für erloschen erklärt, nachdem Gf. Görtz mitgeteilt hatte, dass „ihm über irgendwelche Patronatsrechte oder pflichten gegenüber der Gemeinde Harriehausen nichts bekannt sei, er also offensichtlich auf etwa bestehende Patronatsrechte verzichtet und sich weigert, die Patronatsverpflichtungen wahrzunehmen“.37

Kirchenbau
Kirche, Blick zum Altar, vor 1949 (vor der Innenrenovierung)

Kirche, Blick zum Altar, vor 1949 (vor der Innenrenovierung)

Rechteckiger Saalbau, errichtet 1704 (Maurermeister Hans Schubert).38 Satteldach, im Osten mit Krüppelwalm. Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderung, Westgiebel mit Schieferbehang. an den Längsseiten je drei Rechteckfenster mit Sandsteingewänden; rechteckiges Westportal mit Wappen der Patronatsfamilie, darüber ovales Fenster; im westlichen Giebeldreieck kleines, querrechteckiges Fenster, darüber Uhrziffernblatt; nach Osten Nebeneingang, darüber ovales Fenster. Im Innern flache Decke, Westempore. 1897 Innenrenovierung. 1949–52 Innenrenovierung und Instandsetzung Dach. 1985 Instandsetzung. 2019 Renovierung.

Turm

Über dem Westgiebel achtseitiger, verschieferter Dachreiter mit geschwungener Haube und offener Laterne, bekrönt mit Kugel und Wetterfahne; Turmhaube oberhalb der Laterne verkupfert. Rechteckige Schallfenster. 1863 Turmuhr angeschafft (J. F. Weule, Bockenem). Um 1949/52 Sanierung Turm (u. a. Kupferdach).

Vorgängerbau

Romanische Kirche, um 1700 baufällig, 1703 abgebrochen.

Ausstattung

Schlichter Blockaltar mit reich verziertem, barockem Retabel (1737 1763), im Hauptfeld Auferstehungsgemälde, flankiert von gewundenen Säulen, die Gebälk mit Sprenggiebel und Wappen tragen; darüber zwei Auszüge, im unteren Medaillon mit Kreuz, im oberen Medaillon mit Gottesname JHWH in hebräischen Buchstaben; seitliches Schnitzwerk. – Achtseitige Taufe. – Erhöhte Holzkanzel mit Schalldeckel; polygonaler Kanzelkorb mit Eckpilastern und balusterförmiger Stütze. – Außen: Grabstein von P. Zacharias Besecenius (amt. 1635–1658). – Außen: Grabkreuz für Dorothea Conradine Wilhelmine geb. Rien († 1845) und ihren Ehemann P. Heinrich Friedrich Christoph Marheinecke (amt. 1815–1847).

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, August 1952 (nach der Innenrenovierung)

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, August 1952 (nach der Innenrenovierung)

Orgel

Erste Orgel erbaut 1856 von Carl Heyder (Heiligenstadt). Orgelneubau 1909, ausgeführt von P. Furtwängler & Hammer (Hannover), 16 II/P, pneumatische Traktur, Taschenladen (Opus 652); romantisches Klangbild, Gehäuse übernommen.39 1953 Instandsetzung und Änderung der Disposition, Emil Hammer (Hannover) 17 (davon eine Transmission) II/P, pneumatische Traktur, Taschenlade; neobarockes Klangbild. 1992 Instandsetzung, Orgelbau Jehmlich (Dresden).

Geläut

Drei LG40, I: gis’ (Bronze, Gj. 1973, Petit & Gebrüder Edelbrock, Gescher), Inschriften: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“ und „Harriehausen 1973“; II: h’ (Bronze, Gj. 1973, Petit & Gebrüder Edelbrock, Gescher), Inschriften: „Einige uns!“ und „Harriehausen 1973“; III: c’’ (Bronze, Gj. 1924, Firma Radler, Hildesheim), Inschrift: „Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden. Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes“. Zudem eine Glocke a’’ (Bronze, Gj. 13./14. Jh.), ohne Inschrift, ursprünglich angeblich im wüst gefallenen Dorf Dehnhausen; im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen und 1947 zurück nach Harriehausen. – Eine SG (Bronze, Gj. 1574, Magnus Karsten, Goslar), Inschrift: „Wer unter dem Schutz des Herrn ist, dem kann nicht schaden Menschenlist. Magnus Karsten hat mich gegossen zu Goslar 1574“; Glocke hing ursprünglich in der Kapelle des Unterdorfs.41 – Früherer Bestand: Eine LG (Bronze, Gj. 1851, Sebastian Lange, Hildesheim), Inschriften: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“, „O Land, Land, Land höre des Herrn Wort“ und „Die Gemeinde Harriehausen hat mich gießen lassen durch S. Lange in Hildesheim 1851“; Bilder: Geburt Christi, einladender Christus; Glocke geborsten und umgegossen zu einer neuen LG, fis’ (Bronze, Gj. 1902, Firma Radler, Hildesheim), Inschrift: „Mich goß J. J. Radler und Söhne Hildesheim 1902. O. Meyer, Pastor. A. Blötz, G. Grotjahn, H. Junke, F. Sagebiel, Lehrer“, Glocke im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Eine LG, cis’ (Bronze, Gj. 1874, Franz Ulrich, Laucha), Inschrift: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe. Gegossen von Franz Ulrich in Laucha 1874“; Bilder: zwei Engelsköpfe; Glocke im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Eine LG, f’ (Bronze, Gj. 1924, Firma Radler, Hildesheim), Inschrift: „Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben. Den im Weltkrieg gefallenen 40 Söhnen Harriehausens: K. Thies, G. Zickfeld, Fr. Wacker, W. Hühne, A. Grotjahn, A. Zickfeld, K. Zickfeld, J. Schlange, K. Schlange, A. Kulp, G. Schlimme, H. Wacker, A. Huwald, K. Koch, W. Ahrens, G. Schwerdtfeger, W. Macke, K. Hillebrecht, H. Ude, J. Blötz, W. Ude, H. Ziegenbein, H. Ripping, H. Hahlbaum, A. Meyer, A. Karries, W. Niemeier, A. Wille, A. Traupe, R. Bielefeld, A. Thies, A. Baulecke, H. Freutel, F. Koch, H. v. Einem, H. Hühne, H. Schlimme, H. Niemeier in dankbarem Gedenken gewidmet. Die Gemeinde Harriehausen. Der Kirchenvorstand Heinrich Karries, Heinrich Grotjahn, Pastor Bernhard Behrens, Gustav Ude, Wilhelm Alms, Organist Wilhelm Lampe“, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Eine LG, as’ (Bronze, Gj. 1924, Firma Radler, Hildesheim), Inschrift: „Kommt, denn ist alles bereit. Ob bei uns ist der Sünde viel, bei Gott ist vielmehr Gnade“, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Zwei neue Glocken, I: fis’ (Eisen, Gj. 1946, Firma Weule, Bockenem), Inschrift: „Land, Land, Land höre des Herrn Wort. Den Gefallenen 1939–1945“; II: as’ (Eisen, Gj. 1946, Firma Weule, Bockenem), Inschrift: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Den Gefallenen 1914–1918“, beide 1973 durch Bronzeglocken ersetzt.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1898, Entwurf: Conrad Wilhelm Hase, Hannover).

Friedhof

Ursprünglich kirchlicher Friedhof rund um die Kirche, genutzt bis Mitte des 19. Jh. Neuer kirchlicher Friedhof am nördlichen Ortsrand, angelegt 1850, erweitert 1901.

Liste der Pastoren (bis 1940)
Kirche, Altaraufsatz, 1952

Kirche, Altaraufsatz, 1952

1559 Ernst Walten.42 – 1568 Curdt Hane. – 15..–1571 Johann Wulf. – 1571–1577 Ludolf Sutel. – 1579–1591 Johannes Wolf. – 1591 Konrad Gebhard. – 1591–1627 Johannes Wolf. – 1627 Johannes Hieronymus. – 1628–1632 Ludolf Bragen. – 1633–1635 Georg Hasenwinkel. – 1635–1658 Zacharias Besekenius. – 1658–1662 Magister Stephanus Besekenius. – 1663–1692 Johannes Sotefleisch. – Um 1673 Franz Clusmann. – 1692–1739 Johann Diedrich Niederstadt. – 1739–1758 Johann Ludolf von der Linden. – 1758–1783 Johann Georg Katthagen. – 1783–1798 Anton Friedrich Plathner. – 1798–1814 Julius Ludwig Koch. – 1815–1847 Heinrich Friedrich Christoph Marheinecke. – 1847–1896 Christian Adolf Illing. – 1897–1905 Otto Heinrich Fritz Hermann Meyer. – 1905–1938 Wilhelm Hermann Ludwig Behrens.

Angaben nach: Meyer, Pastoren I, S. 465

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 4800–4809 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 3335–3342 (Pfarrbestallungsakten); A 9 Nr. 947Digitalisat (Visitationen); D 47 (EphA Osterode); S 2 Witt Nr. 03 (Fotosammlung); S 09 rep Nr. 1347 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7880 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1701 (Lücken: 1710–1726)
Trauungen: ab 1701 (Lücken: 1710–1729, 1732–1743, 1745, 1747, 1757–1760, 1770–1787, 1808–1814)
Begräbnisse: ab 1633 (Lücken: 1699, 1700, 1711–1726)
Kommunikanten: ab 1827
Konfirmationen: ab 1785 (Lücken: 1804–1806, 1808–1810, 1812–1814)
Bis 1814 auch für die Braunschweigische KapG Hachenhausen.

Literatur

A: Gemeindebuch KK Osterode, S. 18–20; Casemir/Menzel/Ohainski, Ortsnamen Lkr. Northeim, S. 178–179; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 650; Kämmerer/Kellmann/Lufen, Denkmaltopographie Lkr. Northeim, S. 202–203; Meyer, Pastoren I, S. 465; Schäfer, Orgelwerke, S. 14–15.

B: Rudolf Herrfahrdt: Das Kirchspiel Harriehausen. Ein geschichtlicher Bericht aus der Frühzeit bis zur Gegenwart, zusammengestellt anlässlich des 250-jährigen Kirchbaujubiläums 1954, Osterode 1954.


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 109.
  2. MGH DD O II 35a [Digitalisat]. Vgl. auch Casemir/Ohainski, Niedersächsische Orte, S. 87 sowie Casemir/Menzel/Ohainski, Ortsnamen Lkr. Northeim, S. 178.
  3. UB HS Hildesheim I, Nr. 40; Datierung nach Casemir/Menzel/Ohainski, Ortsnamen Lkr. Northeim, S. 178.
  4. 1294/1306: Sudendorf, UB I, Nr. 168–170; UB HS Hildesheim III, Nr. 1367 und 1408; zur Datierung: Müller, in: Jäckel, Diesner & Hillebrecht, Willershausen, S. 129, Nr. 21 mit Anm. und ebd., S. 103 f. 1323: UB HS Hildesheim IV, Nr. 718; Müller, in: Jäckel, Diesner & Hillebrecht, Willershausen, S. 132, Nr. 36. Zur Gft. Westerhof: Max, Grubenhagen I, S. 41 ff.
  5. Max, Grubenhagen I, S. 387 und S. 390; Kayser, Kirchenvisitationen, S. 202 f., Anm. 389.
  6. Selchow, Magazin I, S. 66 und 93; Jäckel, Diesner & Hillebrecht, Willershausen, S. 451.
  7. Herrfahrdt, S. 6. Ahlhaus, Patronat, S. 17. Zum Reichsstift Gandersheim vgl. knapp: Dolle, Klosterbuch I, S. 433 ff. Siehe auch Niedersächsische Klosterkarte, http://www.landesgeschichte.uni-goettingen.de/kloester/website/artikel.php?id=234, 10.12.2021.
  8. Herrfahrdt, S. 6.
  9. Siehe u. a. NLA WO 6 Urk Nr. 232; NLA WO 6 Urk Nr. 254, 10.12.2021.
  10. 1423: RG Online, RG IV 05631, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/5631; 1427: RG Online, RG IV 13792, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/13792, 13.12.2021.
  11. RG Online, RG VI 03844, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/6/3844, 13.12.2021.
  12. NLA WO 6 Urk Nr. 465; NLA WO 6 Urk Nr. 616, 10.12.2021.
  13. NLA WO 6 Urk Nr. 617, 10.12.2021.
  14. NLA WO 6 Urk Nr. 646, 10.12.2021.
  15. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 4 und 22 ff.; Butt, Herrschaft, S. 42 ff.
  16. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 202. Vgl. auch Herrfahrdt, S. 8.
  17. NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 1406/ 1, 10.12.2021.
  18. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 5 und 83 ff.; Butt, Herrschaft, S. 58 ff.
  19. Spanuth, Quellen, S. 278.
  20. Herrfahrdt, S. 6 f. Vgl. auch LkAH, A 6 Nr. 3335, Bl. 70 ff.
  21. Herrfahrdt, S. 11. Vgl. auch LkAH, A 6 Nr. 3335, Bl. 70 ff.
  22. Herrfahrdt, S. 33.
  23. Herrfahrdt, S. 25 f.
  24. Herrfahrdt, S. 22.
  25. LkAH, S 1 H III, Nr. 420, Bl. 12.
  26. LkAH, L 5c, unverz., Harriehausen, Visitationen 1947.
  27. Gemeindebuch KK Osterode, S. 19.
  28. LkAH, L 5c, unverz., Harriehausen, Visitationen 1971.
  29. KABl. 1975, S. 137 f.
  30. Kleinau, Neuer Text, S. 93.
  31. Reller, Kirchenverfassung, S. 221.
  32. KABl. 1951, S. 5.
  33. KABl. 1975, S. 137 f.
  34. Herrfahrdt, S. 6; Dolle, Klosterbuch I, S. 438. Siehe auch NLA WO 11 Alt Gand Fb. 1 X Nr. 35, 10.12.2021.
  35. NLA WO 91 Urk Nr. 1, 10.12.2021.
  36. NLA WO 6 Urk Nr. 617; NLA WO 6 Urk Nr. 638, NLA WO 6 Urk Nr. 639, 10.12.2021.
  37. LkAH, B 1 A, Nr. 11168 (Schreiben des LKA, 15.12.1947).
  38. Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 650, nennt irrtümlich 1763 als Baujahr.
  39. Pape/Schloetmann, Hammer, S. 120.
  40. Zu den Glocken vgl. Herrfahrdt, S. 26 ff.
  41. Lampe/Wulf, Inschriften Northeim, S. 231 f., Nr. 143.
  42. NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 1406/ 1, 10.12.2021.