Sprengel Hannover, KK Stolzenau-Loccum | Patrozinium: Martin | KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Essern gehörte wohl in alter Zeit zur „Grafschaft neben Minden“, die um 1215 von Gf. Heinrich von Hoya erworben wurde und später das Amt Diepenau bildete. Als Ortschaft um 1340 erstmals genannt; mit dem Erlöschen der Gf. von Hoya 1582 an das Hzm. Braunschweig-Lüneburg. – Seit 1974 Ortsteil von Diepenau.
Die nach Lavelsloh eingepfarrte Kapelle wird 1587 erstmals erwähnt.1 Sie diente (um 1900) dreimal jährlich für GD durch den Lavelsloher Pfarrer und wurde im Übrigen für Nachmittags-GD (vom Schullehrer gehalten) und die Jugendunterweisung genutzt. Der alte Fachwerkbau musste um 1939 für die Benutzung gesperrt werden. An den erhaltenen Turm wurde 1953/54 ein neues (Kirchen-)Schiff mit Gemeindesaal und Konfirmandenraum angebaut (Architekt: Steinborn, Hildesheim) und am 10. November 1954 von LSup. Lienhop eingeweiht. Erweiterung 1991.
Bereits mit dem 1. April 1936 waren die in der Landgemeinde Essern nördlich der Bahnlinie wohnenden Glieder der KG Lavelsloh zu einer eigenen KapG Essern zusammengeschlossen worden.2 Eigene Pfarrstelle seit 1. November 1954. Am 1. Juni 1956 wurde Essern als KG verselbständigt.3
Umfang
Die politischen Gemeinden Essern (mit den Ortsteilen Osterloh, Höbels, Auf der Loge, Heidhüsen, Essener Heide, Kaltenhöfen, Buschort, Strotort, Neustadt), Nordel (mit den Ortsteilen Kleine Moor, Nordeler Bruch und Wikriede) und Steinbrink (mit den Ortsteilen Nordhausen, Vossort und Schwarzenhausen). Die Gemeindeglieder in Nordel sind in einer KapG zusammengefasst.
Aufsichtsbezirk
Mit Gründung der KG zum KK Loccum-Stolzenau; 1. April 1976 umbenannt in KK Stolzenau-Loccum (Essern zählte bis 31. Dezember 2022 zum Amtsbereich Stolzenau).
Kirchenbau
Saalbau aus verputztem Massivmauerwerk auf Bruchsteinsockel (1953/54). Flachgewölbte Bretterdecke. Empore an der Westseite.
Fenster
Rundes Altarfenster mit dem segnenden Christus.
Turm
Turm unter Zeltdach (1866). Bekrönung mit Kugel und Hahn.
Ausstattung
Altar aus Obernkirchener Sandstein; Mensa aus Sandsteinplatten. – Runde kelchförmige Taufe aus Sandstein mit Messingschale und deckel, emaillierter Knauf.
Orgel
1958/59 Neubau auf der Westempore durch Firma Emil Hammer (Arnum), 17 II/P (HW, RP), mechanische Traktur, Schleifladen.4 2004 durch Firma Claus Sebastian (Geesthacht) restauriert.
Geläut
Vier LG, I: es’; II: ges’; III: as’; IV: des’’ (alle Bronze, Gj. 1961, Gebrüder Rincker, Sinn)
Friedhof
An der Esserner Kirchstraße; in kirchlicher Trägerschaft. FKap.
Quelle
Mitteilung von Pn. Katharina Behrens (Essern) vom 6. April 2016.
Literatur
A: Dienwiebel, Ortsverzeichnis Hoya/Diepholz I, S. 181; Gade, Hoya und Diepholz I, S. 339–341.
Website der Kirchengemeinde (23.12.2018)