Sprengel Hannover, KK Ronnenberg | Patrozinium: Agathe1 | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist der Name des Dorfes am Hellweg erstmals 1211 als Personenname belegt: Bernardus de Leveste.2 Der Ort lag im sächsischen Marstemgau und zählte später zum Go Gehrden, der im 12. Jh. Teil des Herrschaftsbereichs der Gf. von Roden war.3 Im 13. Jh. kam das Gebiet an die Gf. von Schauenburg (später Schaumburg), im 14. Jh. an die welfischen Hzg. zu Braunschweig-Lüneburg. Um 1400 errichtete die Familie von Knigge eine Wasserburg bei Leveste (um 1425 abgebrochen, dann Rittergut); bis 1850 besaß die Familie die niedere Gerichtsbarkeit in Leveste (Patrimonialgericht, ungeschlossenes adliges Gericht).4 Seit 1432 gehörte Leveste zum welfischen Teilfsm. Calenberg (1495: Fsm. Calenberg-Göttingen, 1692: Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. Kurhannover) und dort zur Großvogtei bzw. zum Amt Calenberg.5 Von 1810 bis 1813/14 war Leveste Teil des Kantons Gehrden im Distrikt Hannover des Allerdepartements im französischen Satellitenkgr. Westphalen. Danach zählte Leveste, nun im Kgr. Hannover, zunächst wieder zum Amt Calenberg und ab 1817 zum neuen Amt Wennigsen. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel das Dorf 1866 an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 gehörte Leveste zum Lkr. Linden, ab 1932 zum Lkr. Hannover und ab 2001 zur Region Hannover. 1971 wurde der Ort in die Stadt Gehrden eingemeindet. Ab 1899 besaß Leveste einen Bahnhof (Straßenbahnlinie 10 Hannover–Barsinghausen; Strecke 1961 stillgelegt). Um 1813 lebten gut 595 Menschen in Leveste, 1905 rund 545, 1939 etwa 645, 1946 ungefähr 1.270 und 2017 fast 1.600.
Das wohl älteste Zeugnis der Levester Kirchengeschichte ist der in die Nordwand des Turms eingesetzte Reliefstein, der aus der Zeit um 1200 stammt.6 Der Stein gehört vielleicht zu einem romanischen Vorgängerbau der heutigen Kirche. Diese stammt in Kern vermutlich aus dem 13. Jh. In einer wohl 1229 ausgefertigten Urkunde sind erstmals ein Priester und die Kirche in Leveste erwähnt.7 Ein Jahrzehnt später, im Jahr 1239, schenkten die Gf. von Roden nos ecclesiam Leuesthe (unsere Kirche Leveste) dem Kloster Marienwerder, das sie 1329 im Tausch gegen die Kirche in Linden an die Gf. von Hallermunt abgab.8 Laut einem Güterverzeichnis des Domkapitels Minden waren der Levester Zehnte, der Kleinzehnte sowie das Haus des Priesters im Besitz der Domküsterei (decima totius ville cum domo sacerdotis et minuta decima).9 Die parochia Leveste wird 1320 genannt.10 Im Jahr 1333 ist dominus Johannes als viceplebanus in Leueste nachweisbar11 und aus dem Jahr 1363 hat sich eine Urkunde von her Albert Hesse kerchere to leueste erhalten.12
Im Fsm. Calenberg führte Hzgn. Elisabeth von Calenberg-Göttingen († 1558) als Vormund ihres minderjährigen Sohnes Erich († 1584) die Reformation ein: 1542 setzte sie die von Antonius Corvinus verfasste Kirchenordnung in Kraft und 1542/43 ließ sie die Gemeinden, Stifte und Klöster des Fürstentums visitieren.13 Das Pfarramt in Leveste befand sich seinerzeit im Besitz von Hildebrand Isengard, Propst des Klosters Barsinghausen; den Pfarrdienst hatte er P. Johannes Bomhauer (amt. bis 1543) übertragen, der das Amt als mercenarius (Mietling) versah.14 Die Visitatoren setzten P. Christopherus (amt. 1543–1553), den bisherigen Klosterprediger in Wennigsen, als neuen Geistlichen ein.15 Seit 1545 regierte Elisabeths nunmehr volljähriger Sohn als Hzg. Erich II. das Fsm. Calenberg; 1547 wechselte er zum kath. Bekenntnis. Die Calenbergischen Stände widersetzten sich jedoch seinen Rekatholisierungsbestrebungen und konnten 1553/55 die Beibehaltung der luth. Lehre sicherstellen. Nach dem Tod Erichs II. fiel das Fsm. Calenberg 1584 an Braunschweig-Wolfenbüttel und Hzg. Julius († 1589) führte seine 1569 aufgestellte KO auch hier ein.16 1588 ließ er die Gemeinden visitieren und ihre Pastoren einer theologischen Prüfung unterziehen. Die Leistung des Levester P. Bartholomäus Rhode d. Ä. (amt. 1553–1589) beurteilten die Visitatoren als ausreichend (Examen: utcunque).17 Seine Nachfolge im Pfarramt Leveste übernahm sein gleichnamiger Sohn P. Bartholomäus Rhode d. J. (amt. 1589–1626); sein Name findet sich auf der 1608 gegossenen Glocke. Die Grabsteine der beiden Pastoren stehen heute an der Nordwand des nördlichen Anbaus der Kirche. P. Konrad Hahn (amt. 1627–1667) legte nach seinem Amtsantritt erstmals Kirchenbücher für die Gemeinde Leveste an.18 Ein erstes Schulhaus ließ die Gemeinde 1620 erbauen.19
Während der NS-Zeit hatte P. Wilhelm Schmidt (amt. 1927–1946) das Pfarramt Leveste inne. Kirchenpolitisch hatte er sich der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft angeschlossen, wie er rückblickend im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.20 Zur Neuwahl des KV 1933 schrieb er knapp: „Alle 5 Kirchenvorsteher wiedergewählt, keine Veränderung gegen früher“; keiner der Kirchenvorsteher habe zu den DC gehört.21
Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter stieg die Zahl der Gemeindeglieder von 720 im Jahr 1939 auf fast 1.350 im Jahr 1949 an.22 Zudem war auch eine kleine kath. Gemeinde entstanden, die sich zum Gottesdienst ebenfalls in der ev. Kirche versammelte. In der Nachkriegszeit richtet die ev. Gemeinde eine Gemeindeschwesternstation ein.23 In seinem Bericht über die Visitation in Leveste im Jahr 1949 schrieb der Ronnenberger Sup.: „Die Gemeinde erscheint wie ein trockener Schwamm, der jetzt begierig das Angebot einer vollmächtigen Verkündigung aufsaugt.“24 P. Wolfgang Behrens (amt. 1949–1977) war seit 1951 auch für die benachbarte KG Stemmen zuständig.25 Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche knüpfte die KG Leveste Kontakte zur Kirchgemeinde Döbeln.26 Mit Pn. Elisabet Mester (amt. 1989–1999) übernahm erstmals eine Frau das Pfarramt Leveste. 1995 verkleinerte sich das Gebiet der Gemeinde Leveste, da das LKA Hannover das kleine Dorf Göxe zu einer KapG erhob und in die KG Stemmen eingliederte.27 Die Zahl der Gemeindeglieder in Leveste lag 1998 bei rund 830.
Seit 1999 blieb die Pfarrstelle Leveste unbesetzt und fortan beauftragte das Landeskirchenamt Geistliche mit der Versehung des Pfarramtes.28 Das Pfarramt Großgoltern übernahm die Versorgung von Stemmen und Göxe (Überlegungen dazu hatte es bereits 1889/90 und 1979 gegeben).29 Seit 2010 besteht eine Arbeitsgemeinschaft zwischen den KG Leveste und Gehrden und die Levester Pfarrstelle (Viertelstelle) wird gemeinsam besetzt mit der zweiten Pfarrstelle Gehrden (Dreiviertelstelle).

Umfang

Leveste. Bis 1995 auch Göxe (dann zur KapG erhoben und umgegliedert in die KG Stemmen).30

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Pattensen der Diözese Minden.31 – 1588/89 zur Insp. Ronnenberg (1924: KK Ronnenberg).

Patronat

Die Gf. von Roden schenkten das Patronat über die Kirche Leveste 1239 dem Kloster Marienwerder.32 Im Tausch gegen das Patronat über die Kirche in Linden überließ das Kloster Marienwerder 1329 die Patronatsrechte in Leveste den Gf. von Hallermunt.33 1366 verkauften die Gf. von Hallermunt de Helfte des Kerclenens to Leueste an die Hzg. zu Braunschweig-Lüneburg, die zweite Hälfte erwarben die Herzöge zusammen mit den übrigen Hallermundschen Rechten im Jahr 1411.34 Das Patronat blieb bis 1871 im Besitz des Landesherrn.

Kirchenbau

Rechteckiger, dreijochiger Saalbau mit Anbauten an Ost- und Nordseite, im Kern Anfang 13. Jh. Satteldächer über Schiff und östlichem Anbau, Querdach über nördlichem Anbau. Bruchsteinmauerwerk, Strebepfeiler; Ostanbau Fachwerk mit Ziegelausfachung. Rechteckfenster am Schiff, an der Südseite des Chors breites Segmentbogenfenster. Im Westen des Schiffs Rechteckportal nach Süden, Spitzbogenportal nach Norden; am östlichen Anbau Rechteckportal nach Osten; am nördlichen Anbau Rechteckportal nach Westen, daneben Treppenaufgang zur Gutsprieche (Fachwerk mit Bruchsteinausfachung), außerdem Inschriftentafel: „Ev. luth. Kirchengemeinde St. Agatha zu Leveste. 775 Jahre. 1229–2004“. Im Innern Kreuzgratgewölbe, spitzer Blendbogen im Osten; Emporen an Nordseite des Chors und im Westen (Inschrift: „Anno 1660“). Gewölbe mit Ausmalung (mittleres Joch um 1400, die beiden anderen Joche um 1500), Südwand des Chors mit Ausmalung (Anfang 16. Jh.), im Chorgewölbe Weltgericht (Christus als Weltenrichter, Selige und Verdammte, Engel, Teufel, himmlisches Jerusalem), im Mitteljoch heilige Frauen (Ursula, Juliana von Nikomedien, vielleicht Christina von Bolsena, Katharina von Alexandrien, Ranken und 26 Brustbilder von Begleiterinnen der hl. Ursula), im Westjoch Distelornamente, an der Südwand des Chors Jakobus der Ältere und Johannes Evangelist (Malereien 1924/25 freigelegt von Martin Gotta, Hannover, 1962/63, 1996 und 2015–17 restauriert).35 1660 Nordemporen in Schiff und Chor eingebaut. 1784 Empore an der Südseite des Schiffs erbaut; östlicher Anbau errichtet (Sakristei).36 1839 Neuausmalung Innenraum. 1924/25 gotische Malerei freigelegt, dabei weißer Anstrich und barocke Malerei entfernt; Nord- und Südempore im Schiff entfernt, Westempore erweitert (Teile der Nordempore wiederverwendet).37 1929/30 Außenputz entfernt. 1961 Dach neu gedeckt. 1969 nördlicher Anbau zu Heizungsraum umgebaut. 1989/90 Sanierung, u. a. Sakristei erneuert, Mauerwerk saniert. 2015–17 Sanierung, u. a. statische Sicherung des Gewölbes (neue Stützpfeiler).

Fenster

Im Südfenster des Chors figürliches Medaillon 1926), Apostel Paulus und Petrus, darunter Inschrift: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“; gestiftet von August Freiherr Knigge und seiner Ehefrau anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Annina.38 In den Fenstern des Mitteljochs vier Medaillons mit biblischen Szenen (1925, Grisaille-Technik), darüber Inschriften: „Dein Glaube hat dir geholfen“, „Maria hat das gute Teil erwählt“, „Der h. Geist wird ueber dich kommen“ und „Ich bin’s der mit dir redet“; Nordfenster gestiftet von den Kindern der Eheleute Karl und Erna Gevecke, Südfenster gestiftet von P. Karl Grahle (amt. 1904–1926).

Grablege

Nördlicher Anbau diente ursprünglich als Sakristei und wurde zur Gruft der Familie von Knigge umgestaltet. 1969 wurden die vorhandenen 16 Särge umgebettet (Erdbestattung hinter der Sakristei) und die Gruft zum Heizungsraum umgebaut.39

Turm

Vierseitiger Westturm, verschieferter Turmhelm mit viereckigem Ansatz und achteckiger Spitze, bekrönt mit Kugel und Kreuz; nach Osten Auslegestuhl mit Uhrschlagglocke. Quadermauerwerk, im Glockengeschoss Bruchsteinmauerwerk. Im Glockengeschoss je eine Schallöffnung nach Westen und Osten, nach Norden und Süden gekuppelte Schallfenster (Biforien), Schallfenster teilweise mit Spitzbogenblenden, das Westfenster mit liegendem Wappen der Familie von Knigge.40 Unterhalb des Glockengeschosses Uhrziffernblätter nach Norden und Süden, nach Süden kleine Rundbogenfenster, nach Westen ein Rechteckfenster; nach Norden Rundbogen, mit Reliefstein sowie Werk- und Bruchsteinen vermauert. 1886 neue Turmuhr (J. F. Weule, Bockenem). 1969 neue Turmuhr. 1989/90 Turmhelm erneuert, Turmbekrönung erneuert.

Vorgängerbau

Der vielleicht um 1200 gefertigte Reliefstein an der Nordwand des Turms gehört vermutlich zu einem romanischen Vorgängerbau der heutigen Kirche.

Ausstattung

Steinerner Altarblock mit hölzernem, farbig gefasstem Kanzelaltar (um 1700, Kanzelkorb 1722), Kanzelkorb mit abgerundeten Ecken, flankiert von Säulen mit Weinranken, auf den Säulen zwei geschnitzte Figuren (um 1700, Evangelisten Johannes und Lukas), seitlich der Säulen zwei Schnitzfiguren (18. Jh., weibliche Figur mit Kreuz und Buch, weibliche Figur mit Stab und Buch); an den Podesten der Säulen Inschrift: „Anna Ottilia von der Lippe“; in der Predella Abendmahlsgemälde (18. Jh.); Altar gestiftet von Anna Ottilia von der Lippe († 1722); 1784 Kanzelkorb eingesetzt (Kanzel befand sich an der Südseite vor dem Chorbogen); Retabel 1999 restauriert (Horst Icks, Bramsche).41 – Taufe (1959), Messingtaufschale auf sechsseitiger Sandsteinstele; gestiftet von Fritz Pfingsten. – Kreuzigungsgemälde (um 1700), wohl ehemaliges Altarbild, zeitweise als Leihgabe in Göxe, seit 2018 wieder in Leveste. – Skulptur des auferstandenen Christus (18. Jh.), Holz, farbig gefasst. – Gemalte Wappen an den Brüstungsfeldern der Nordempore, 1999 restauriert (Horst Icks, Bramsche). – Apostelbild (1925, Martin Gotta, Hannover), Aquarell, Kopie eines kleinen Teils der von Gotta entfernten barocken Ausmalung der Kirche.42 – Außen: Epitaph (Anfang 17. Jh.) für P. Bartholomäus Rhode d. Ä. († 1599), seine Ehefrau Cathrina Hastman († 1598), Relief der Verstorbenen, betend unter einem Kruzifix; Inschrift: „Reverendvs vir d[ominus] Bartholomaevs Rhodivs pastor ecclesiae Levestinae obiit 18 April A[nn]o d[omi]ni 1599 aet[atis] 80. Honestissima Matrona Cathrina Hastman rev[erendi] viri d[omini] Barthol. Rhodi conivnx obiit 13 Oct. A[nn]o 1598 aet[atis] 68“. – Außen: Grabplatte für P. Bartholomäus Rhode d. J. († 1626), Relief des Verstorbenen, seiner ersten Ehefrau Catharina Paxmann und ihrer sieben Kinder, betend vor dem auferstandenen Christus. – Außen: Grabplatte für H. Meybruch († 1702). – Außen: An der Nordseite des Turms Reliefstein (um 1200), weibliche Figur, Ranke, Tiere.

Orgel

1807/08 schenkte Wilhelm Freiherr Knigge der Gemeinde Leveste eine Orgel, eingeweiht am zweiten Pfingsttag 1808; Zustand 1852: 10 I/P.43 1917 zinnerne Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben. 1928 Orgelneubau, ausgeführt von Faber & Dienes (Salzhemmendorf), 9 II/P, pneumatische Traktur, Membranladen; keine Transmissionen; Prospekt beibehalten. 1956 Reparatur und Änderung der Disposition, Lothar Wetzel (Hannover). 1977 Orgelneubau, ausgeführt von Firma Gebrüder Hillebrand (Altwarmbüchen), 6 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen, ein weiteres Register vakant; Prospekt von 1808 wiederverwendet, einige Pfeifen wiederverwendet. 1982 Orgel vervollständigt auf 7 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen. Prospekt steht unter Denkmalschutz.

Geläut

Drei LG, I: fis’ (Bronze, Gj. 1926, Firma Radler, Hildesheim), Inschrift: „Gottes Wort und Luthers Lehr vergehen nun und nimmermehr. Über der Heimat liegt not und Leid, Herr lass mich künden bessere Zeit. 1926“, die KG Leveste kaufte die Glocke 1960 der KG Schulenburg (Leine) ab; II: gis’ (Bronze, Gj. 1608, Joachim Schrader, Hannover), Inschrift; „M Iochim Schrader. Anno 1608 perpolita et confecta est hic campana temporibus Ivsti et Adami Kniggen nobilium, M. Bartholomei Rhoden Past., Henrici Dvlwevers Cust. Lvdeke Wise, Hans Werneke, Iost Homan Diacon“ (Meister Joachim Schrader. Im Jahr 1608 ist diese Glocke poliert und vollendet worden zu Zeiten der Adligen Jost und Adam Knigge, des Pastors Magister Bartholomaeus Rhoden, des Küsters Heinrich Dulweuers sowie der Diakone Ludeke Wise, Hans Werneke und Jost Homan), Glocke im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1942), nicht eingeschmolzen, seit 1947 wieder in Leveste; III: h’ (Bronze, Gj. 1923, Firma Radler, Hildesheim), Inschrift: „Ein feste Burg ist unser Gott. Ehre sei Gott in der Höhe. KV: K. Grahle Pastor, H. Andermann, F. Dismer, H. Hauenschild, H. Lücke, H. Schrader, F. Hogrefe Küster und Organist“. Eine SG, g’’ (Bronze, Gj. 1878, Friedrich Dreyer, Linden bei Hannover), Inschrift: „Pastor Köring. Kirchenvorsteher: Karl Giesecke, H. Hauenschild, H Bomhauer, H. Lücke. Mich goss F. Dreyer in Linden vor Hannover 1878“. – Früherer Bestand: Eine kleine LG (Bronze, Gj. 1567, Christoph Horenbarch, Hannover), 1760 gerissen, 1813 verkauft.44 Eine mittlere LG (Bronze), geborsten und umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1838, Friedrich Dreyer, Linden bei Hannover), im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1917). Eine kleine LG (Bronze), 1923 beim Guss der heutigen LG III in Zahlung gegeben. Eine neue LG, e (Bronze, Gj. 1924, Firma Radler, Hildesheim), Inschrift: „Ein feste Burg ist unser Gott. Ehre sei Gott in der Höhe. KV: K. Grahle Pastor, H. Andermann, F. Dismer, H. Hauenschild, H. Lücke, H. Schrader, F. Hogrefe Küster und Organist“, Glocke im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1942). Eine SG (Bronze), 1878 durch heutige SG ersetzt.

Weitere kirchliche Gebäude

Gemeindehaus (Bj. 1831, ursprünglich Küster- und Schulhaus, 1983 zu Gemeindehaus umgebaut, 2013–15 saniert). – Pfarrhaus (Bj. um 1850, um 2014/15 verkauft).

Friedhof

Ehemaliger Friedhof bei der Kirche, genutzt bis 1895 (Eigentum der Kirchengemeinde).45 Kommunaler Friedhof östlich des Ortskerns, angelegt 1895 (Eigentum der Stadt Gehrden), FKap.

Liste der Pastoren (bis 1940)

15..–1543 Johann Bomhauer (Baumhauer). – 1543–1553 Christopherus … – 1553–1599 Bartholomäus Rodius (Rode). – 1599–1626 Magister Bartoldus (Batholomaeus) R(h)odius. – 1626–1667 Konrad Hanus (Hane). – 1668–1676 Johann Bellnig (Belling). – 1677–1696 Bernhard Schnetler. – 1696–1721 Rudolf Andreas Ising. – 1722–1766 Christoph Rimrod. – 1766–1797 Jakob Friedrich Dedekind. – 1798–1804 Gerhard Friedrich Christoph Butze. – 1804–1815 Johann Friedrich Christian Kayser. – 1815–1829 Peter Heinrich Konrad Brügmann. – 1829–1833 Johann Ernst Wilhelm Gericke. – 1833–1843 Georg August Wilhelm Oberdieck. – 1843–1879 Karl Wilhelm Köring. – 1879–1891 Rudolf Louis August Pückel. – 1891–1903 Karl Rudolf Edmund Wöhrmann. – 1904–1926 Heinrich Friedrich Karl Grahle. – 1927–1946 Ernst Wilhelm Schmidt.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 76 und III, S. 30

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 7178–7197 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 4994–5002 (Pfarrbestallungsakten); A 8, Nr. 259Digitalisat (CB); A 9 Nr. 1450Digitalisat, 1451Digitalisat, 1452Digitalisat (Visitationen); E 5 Nr. 677 (Konsistorialbaumeister); L 5a Nr. 255, 1307 (LSuptur. Calenberg-Hoya mit Verden-Hoya und Celle); S 09 rep Nr. 1594 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7022 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1627
Trauungen: ab 1627
Begräbnisse: ab 1627
Kommunikanten: ab 1632 (Lücken: 1669–1835)
Konfirmationen: ab 1766

Literatur & Links

A: Gemeindebuch KK Ronnenberg, S. 38–41; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 846–847; Grote/van der Ploeg/Kellner, Wandmalerei, Katalogband, S. 72–73, Nr. 95; Hannig, Denkmaltopographie Lkr. Hannover, S. 208–210; Holscher, Bisthum Minden, S. 179; Meyer, Pastoren II, S. 76 und III, S. 30; Ohainski/Udolph, Ortsnamen Hannover, S. 290–291; Piper, Glocken und Orgeln, S. 73–75; Wolff, KD Lkr. Hannover und Linden, S. 100–102.

B: Rainer Gerd Fenner: Festschrift zum 775jährigen Jubiläum der Ev.-Luth. Kirche St. Agatha zu Leveste im Jahr 2004, Leveste 2004; Rainer Gerd Fenner: Festschrift zur 750-Jahr-Feier der St. Agathen-Kirche zu Leveste. 1.–8. Juli 1979, Hannover ²1994; Werner Fütterer: Gehrden. Vom Flecken zur Großgemeinde, Gehrden 1976, bes. S. 278–293; Peter Kühlechner: Die Kirche im Dorf gelassen. Ein Abriss der Geschichte des Calenberger Dorfes Leveste nachvollzogen am Leben und Wirken seiner Pastoren von 1542 bis 1945, Leveste 2014; Peter Kühlechner: Die Glocken. St. Agathenkirche Leveste, Leveste 2013 [.pdf online]; Jutta Landefeld: Leveste. Einblicke in die Geschichte, Gehrden [1996].

Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche und Ausstattung; Denkmalatlas Niedersachsen: Kirche, Kirchhof.

GND

5022529-7, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Agatha Leveste; 1028304692, Sankt Agatha (Leveste).


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 191, und II, S. 97.
  2. UB HS Hildesheim I, Nr. 649. Zum Ortsnamen und für weitere Belege vgl. Ohainski/Udolph, Ortsnamen Hannover, S. 290; Landefeld, S. 33 ff. Bernhardus de Leueste ist auch in einer undatierten Urkunde genannt, die möglicherweise vor 1208 ausgestellt wurde, Cal. UB VI, Marienwerder, Nr. 3.
  3. Vgl. zum Folgenden Spieß, Calenberg, S. 10 ff. und S. 57 ff.
  4. Zum Gericht vgl. Fütterer, S. 278; Landefeld, S. 143 ff. Zur Burg siehe EBIDAT, 31.01.2024.
  5. Zur Teilung von 1432 vgl. Pischke, Landesteilungen, S. 137 ff.; das 1432 entstandene Fürstentum hatte zunächst keinen Namen und hieß erst später Calenberg.
  6. Hannig, Denkmaltopographie Lkr. Hannover, S. 209.
  7. UB Barsinghausen, Nr. 19; Cal. UB I, Barsinghausen, Nr. 17.
  8. Cal. UB VI, Marienwerder, Nr. 20 und Nr. 124.
  9. Dammeyer, Grundbesitz, S. 192.
  10. Würdtwein, Subsidia X, Nr. 54 [Digitalisat].
  11. Cal. UB VI, Marienwerder, Nr. 132.
  12. Cal. UB VI, Wennigsen, Nr. 158.
  13. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 708 ff.; Butt, S. 47 ff.
  14. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 412 f.
  15. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 377.
  16. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 83 ff.
  17. Kayser, General-Kirchenvisitation II, S. 41. Für den Text von Rhodes Bestallungsurkunde vgl. Kühlechner, Kirche, S. 8, oder Fütterer, S. 284.
  18. Kühlechner, Kirche, S. 17.
  19. Kühlechner, Kirche, S. 44; Landefeld, S. 169 ff.
  20. LkAH, S 1 H III, Nr. 117, Bl. 22. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  21. Kühlechner, Kirche, S. 142.
  22. LkAH, S 1 H III, Nr. 117, Bl. 22; LkAH, L 5a, Nr. 255 (Visitation 1949).
  23. LkAH, L 5a, Nr. 255 (Visitation 1949): „Eine Gemeindeschwester ist vorhanden.“
  24. LkAH, L 5a, Nr. 255 (Visitation 1949).
  25. Gemeindebuch KK Ronnenberg, S. 39 und S. 41. Nach LkAH, L 5d, unverz., Leveste und Stemmen, Visitation 1963, war P. Behrens erst seit 1955 für Stemmen zuständig.
  26. LkAH, L 5d, unverz., Leveste/Stemmen/Göxe, Visitation 1998. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  27. KABl. 1995, S. 76.
  28. Kühlechner, Kirche, S. 158.
  29. LkAH, A 5, Nr. 956; LkAH, L 5d, unverz., Leveste, Visitation 1979.
  30. KABl. 1995, S. 76.
  31. Holscher, Bisthum Minden, S. 169.
  32. Cal. UB VI, Marienwerder, Nr. 20.
  33. Cal. UB VI, Marienwerder, Nr. 123 und Nr. 124.
  34. Leibniz/Scheidt, Origines Guelficae IV, Nr. 2; Landefeld, S. 38.
  35. Grote/van der Ploeg/Kellner, Wandmalerei, Katalogband, S. 72 f., Nr. 95. Fenner, 775, S. 5 ff.
  36. Kühlechner, Kirche, S. 49 (Grundrisse vor und nach dem Umbau).
  37. Fenner, 750, S. 6.
  38. Fenner, 750, S. 9.
  39. Fenner, 750, S. 3.
  40. Fenner, 750, S. 3.
  41. Fenner, 750, S. 21 (Grundriss der Kirche 1781); Fenner, 775, S. 13.
  42. Fenner, 750, S. 5.
  43. Nach einer 1928 gefundenen Notiz im Orgelinneren, verfasst 1828 von einem Konfirmanden, wurde die Orgel erst 1823 erbaut, Kühlechner, Kirche, S. 53.
  44. Zur Glockengeschichte: Kühlechner, Glocken, S. 3 ff.
  45. LkAH, L 5d, unverz., Leveste, Visitation 1936. Zum Friedhof: Kühlechner, Kirche, S. 75 ff.