Dann will ich weiter in der Geschichte vorschreiten,
und gleichermaßen kleine und große Städte der Menschen durchgehen.
Denn was ehemals groß war, das ist meist klein geworden,
und was groß war zu meiner Zeit, war vorher klein.
Herodot, Historien, I, 5
An jedem Ort, wo ich meines Namens gedenken lasse,
da will ich zu dir kommen und dich segnen
2 Mos 20,24
Über das Projekt
Das „Historische Kirchengemeindelexikon der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers“ (HKLH) ist ein Grundlagenwerk zur Geschichte der hannoverschen Landeskirche. Es dokumentiert den Gesamtbestand an Gemeinden, präsentiert ihre wichtigsten historischen Daten, skizziert Entwicklungen und beschreibt die Gemeindekirchen einschließlich ihrer künstlerischen Ausstattung, Orgeln und Glocken. Das Kirchengemeindelexikon bietet damit allen Kirchengemeinden einen kurzen Überblick über ihre Geschichte. Es ist überdies ein Hilfsmittel für Historiker*innen, Heimatforscher*innen, Genealog*innen und nicht zuletzt für die Mitarbeiter*innen in den Gemeinden und in der kirchlichen Verwaltung.
Die Artikel fußen auf Sekundärliteratur, edierten Quellen und einigen ausgewählten Archivalien aus dem Bestand des Landeskirchlichen Archivs Hannover. Sie fassen also in erster Linie den jeweiligen Forschungsstand zusammen. Keinesfalls macht das Kirchengemeindelexikon Forschungen zur lokalen Kirchengeschichte überflüssig. Denn die Bestände der Pfarrarchive mussten mit Blick auf die Bearbeitungszeit gänzlich unberücksichtigt bleiben, und auch die Überlieferung im Landeskirchlichen Archiv konnte nur sehr selektiv konsultiert werden. Das HKLH will vielmehr umgekehrt weitere Forschungen anregen und mit allem, was es nicht zu erzählen weiß, den Weg ins Archiv weisen.
Das „Historische Kirchengemeindelexikon der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers“ wird voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein.
Wer steht (schon) drin?
Das Kirchengemeindelexikon behandelt alle Kirchen-, Kapellen- und Anstaltsgemeinden, die zur Zeit der Errichtung des Landeskonsistoriums 1866 bestanden oder danach errichtet wurden und heute oder einst zur Landeskirche Hannovers zählten. Veröffentlicht sind bislang alle Gemeinden mit den Anfangsbuchstaben A bis F. Aus dem Bereich G bis Z sind bisher die Gemeinden der Kirchenkreise Aurich, Bremerhaven, Bramsche, Burgdorf, Buxtehude, Celle, Cuxhaven-Hadeln, Emden-Leer, Emsland-Bentheim, Gifhorn, Hameln-Pyrmont, Harlingerland, Harzer Land, Hildesheim-Sarstedt, Hildesheimer Land-Alfeld, Laatzen-Springe, Melle-Georgsmarienhütte, Neustadt-Wunstorf, Nienburg, Norden, Osnabrück, Osterholz-Scharmbeck, Peine, Rhauderfehn, Ronneberg, Rotenburg, Soltau, Stade, Stolzenau-Loccum, Syke-Hoya, Verden, Walsrode und des ehemaligen Kirchenkreises Münden veröffentlicht. Hinzu kommen einzelne Gemeinden aus den Kirchenkreisen Hannover und Burgwedel-Langenhagen (Stand: Juli 2024). Die zuletzt veröffentlichten Artikel sind an den grünen Kirchensymbolen auf den Karten zu erkennen.
Die Bearbeitung der noch ausstehenden Artikel folgt seit April 2017 nicht mehr dem Alphabet. Es wurde vielmehr ein regionaler Zugriff gewählt, der sich an den aktuellen Kirchenkreisgrenzen orientiert.
Artikelaufbau
Im Artikelkopf oberhalb der Karte ist angeführt, zu welchem Sprengel und zu welchem Kirchenkreis die Kirchengemeinde heute gehört1, welches Patrozinium die Kirche oder Kapelle hat und welche Kirchenordnung in der Gemeinde gilt. Es folgt ein historischer Abriss in zwei Teilen: Der erste Teil bietet knappe Informationen zur Ortsgeschichte – etwa Ersterwähnung, territoriale Zugehörigkeit, Lehns- und Besitzverhältnisse, Amtszugehörigkeit, soziale Struktur, Einwohnerzahlen. Der zweite Teil, der Kern des Artikels, widmet sich der örtlichen Kirchengemeindegeschichte; er schließt gegebenenfalls die vorreformatorische Zeit mit ein. Es folgen Angaben zum Umfang des Gemeindegebiets, zum Aufsichtsbezirk (Diözese, Inspektion, Kirchenkreis) und zum Patronat. Im Abschnitt „Kirchenbau“ finden sich knappe Beschreibungen der Kirchengebäude sowie Eckdaten ihrer Baugeschichte; gesondert angeführt sind hier Informationen zum Turm, zur Ausstattung der Kirche, zur Orgel und zum Geläut. Lediglich stichpunktartig sind die Angaben unter den Punkten „Weitere kirchliche Gebäude“ und „Friedhof“. Unter der Überschrift „Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)“ sind Archivalien zur Geschichte der Kirchengemeinde zusammengestellt, die hier aufbewahrt werden. Die Literaturangaben sind aufgeteilt in A: Überblickswerke und
B: Spezialliteratur. Am Ende des Artikels finden sich (ab Buchstabe G) gegebenenfalls GND-Einträge der Kirchengemeinde oder der Kirchengebäude sowie ein Link zur Internetseite der Gemeinde. In den Artikeln all jener Kirchengemeinden, die Sitz eines Superintendentur oder eine Landessuperintendentur sind oder waren finden sich zudem knappe Informationen zur Entwicklung des Kirchenkreises oder des Sprengels.
Benutzung
Die Gemeindeartikel erreichen Sie über die Suche oder über die Karten, auf denen die Kirchen und Kapellen verzeichnet sind (einzelne Sprengel oder gesamte Landeskirche). Das Inhaltsverzeichnis rechts der Artikel ermöglicht es Ihnen, direkt zu einem bestimmten Abschnitt zu springen. Fußnoten können Sie in einem Tooltip anzeigen oder anklicken (der Pfeil am Ende der Fußnote führt zurück zur jeweiligen Textstelle). Unterpunktete Abkürzungen, Kurztitel oder Begriffe werden in einem Tooltip aufgelöst bzw. erläutert. Die ausführlichen bibliographischen Angaben zu den übrigen Kurztiteln finden Sie im Literaturverzeichnis unter B. Digital verfügbare Literatur ist im Menü „Hilfsmittel“ unter „Digitalisate“ zusammengestellt; die Literaturangaben enthalten in diesem Fall einen entsprechenden Hinweis.
Um das Kirchengemeindelexikon zu zitieren verwenden Sie bitte die Angaben, die Sie am Seitenende unter „Zitierhinweis“ finden.
Autor*innen & Mitarbeiter*innen
Dr. Florian Hoffmann arbeitete von April 2013 bis Februar 2017 am Kirchengemeindelexikon. Er hat in dieser Zeit die Gemeindeartikel A bis F verfasst und Vorarbeiten für die übrigen Einträge geleistet. Im April 2017 übernahm Dr. Wolfram Kändler die Bearbeitung Lexikons, er zeichnet für die Artikel G bis Z verantwortlich. Für die Gemeinden der KK Celle, Soltau sowie Walsrode ist Pastor Hans-Peter Bock zuständig (ab Buchstabe G) und seit Oktober 2021 arbeitet Pastor Dr. Frank Foerster am Lexikon mit. Während Praktika im Landeskirchlichen Archiv haben Frauke Petersen M. A., Marco Fienemann und Julian Liedtke Gemeinden der KK Hildesheimer Land-Alfeld, Neustadt-Wunstorf und Laatzen-Springe bearbeitet.
Pastor Stefan Birkholz-Hölter trug Informationen zu Orgeln und Glocken zusammen und sah die Kirchlichen Amtsblätter durch. Sebastian Heim und Bärbel Günther recherchierten und digitalisierten das Bildmaterial. Die Endredaktion der Artikel A bis F lag in den Händen von Saskia Renner M. A., sie wurde dabei unterstützt von Rainer Kasties M. A. und Dipl.-Theol. Ulrich Bach. Jörg Rohde M. A. half regelmäßig bei Detailfragen. Dr. Rüdiger Kröger las und kommentierte zahlreiche Artikel. Dr. Stefanie Gräf hat die Texte für die Onlinedarstellung formatiert und redaktionell bearbeitet. Britta Herhaus, Martina Winter und Pastor Kay Oppermann betreuten die technische und gestalterische Entwicklung der Internetseite. Die Direktorin des Landeskirchlichen Archivs Dr. Mareike Rake und ihr Vorgänger Prof. Dr. Hans Otte begleiten und unterstützen das Lexikonprojekt seit den ersten Planungen.
Weiterlesen
Wolfram C. Kändler: Digital und lebendig. Das historische Kirchengemeindelexikon der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, in: Südniedersachsen. Zeitschrift für regionale Forschung und Heimatpflege 52 (2024), 1, S. 2–11.
Florian Hoffmann: Von Abbensen bis Zeven: Das Historische Gemeindeverzeichnis der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, in: Ausgepackt. Mitteilungen aus dem Landeskirchlichen Archiv Hannover 13 (2014), S. 6–16.
Florian Hoffmann: Vorwort (.pdf), 2017, ursprünglich geplant für den ersten Band des Lexikons