Frühere Gemeinde | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Göttingen-Münden, Amtsbereich Münden | Patrozinium: Blasius (und Maria), ursprünglich vermutlich Petrus1 | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Die früheste schriftliche Erwähnung einer Siedlung im Bereich der heutigen Stadt Hann. Münden findet sich im Verzeichnis der Schenkungen an das Kloster Fulda und ist auf das erste oder zweite Jahrzehnt des 9. Jh. zu datieren: Der sächsische Bischof Erkanbertus schenkte dem Kloster u. a. das Dorf Gemundi.2 Gemeint ist hier das spätere Altmünden am linken Weserufer. Eine Urkunde Ks. Heinrichs II. († 1024) nennt 1019 den Ort Gimundin (villam nomine Gimundin), Ks. Heinrich III. stellte 1049 eine Urkunde in Gemvnde aus.3 Im Jahr 1273 ist erstmals die Bezeichnung Aldenmunden belegt.4 Südöstlich Altmündens, im Innendelta zwischen Werra und Fulda, erfolgte in der zweiten Hälfte des 12. Jh. die planvolle Anlage der Stadt Münden.5 Als Stadtgründer werden wahlweise der thüringische Lgf. Ludwig III. († 1190) aus der Familie der Ludowinger oder der sächsische Hzg. Heinrich der Löwe († 1195) aus der Familie der Welfen vermutet.6 Das Gebiet um Münden, das um 1180 an die Ludowinger gefallen war, kam 1247 wieder an die Welfen. Hzg. Otto I. das Kind bestätigte 1247 die Stadtrechte von Gemunden.7 Bereits im Jahr zuvor hatten die Städte Münden und Northeim ein Schutzbündnis geschlossen.8 Seit der zweiten welfischen Erbteilung von 1267/69 gehörte die Stadt zum Teilfsm. Braunschweig-Wolfenbüttel und kam bei dessen Dreiteilung um 1291 zum Fsm. Göttingen.9 Von 1292 bis 1345 war das Fsm. Göttingen wieder mit dem Fsm. Braunschweig verbunden, ab 1495 war es Teil des Fsm. Calenberg-Göttingen („Kernlande Hannover“, 1692: Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. Kurhannover). Von 1357/58 bis 1471 hatten Stadt und Amt Münden „zumeist als Leibzucht für die Gemahlinnen der Herzöge“ gedient.10 Anfang des 16. Jh. begann der Ausbau des Schlosses (Neubau nach Brand 1560) und bis 1584 war Münden Residenz des Fsm. Calenberg-Göttingen. Münden war zudem Sitz des gleichnamigen Amtes (Ober- und Unteramt).11 Eine erste Stadtansicht stammt spätestens aus dem Jahr 1560 (Georg Braun, Frans Hogenberg), eine weitere aus der Mitte des 17. Jh. (Matthäus Merian).12 Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) eroberten und plünderten kaiserliche Truppen unter Johann T’Serclaes von Tilly († 1632) die Stadt (Mai/Juni 1626). In französischer Zeit war Münden von 1807 bis 1813/14 Hauptort des gleichnamigen Kantons im Departement Cassel des Fuldadepartements im Kgr. Westphalen. Danach war die Stadt Münden, nun im Kgr. Hannover, wiederum Sitz des gleichnamigen Amtes. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Münden 1866 an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 war Münden Sitz des Lkr. Münden, der 1973 im Lkr. Göttingen aufging. Ebenfalls 1973 wurden Bonaforth, Gimte, Hedemünden, Hemeln, Laubach, Lippoldshausen, Mielenhausen, Oberode, Volkmarshausen und Wiershausen nach Münden eingemeindet. Seit 1991 trägt die Stadt den Namen Hann. Münden (Abkürzung für Hannoversch Münden). Das Mitte des 13. Jh. gewährte Stapelrecht gilt als wesentlicher Punkt in der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Münden, allerdings ist aufgrund fehlender Quellen noch „völlig ungeklärt“, ob und inwiefern das Stapelrecht sich im Mittelalter „tatsächlich günstig auf das Mündener Wirtschaftsleben ausgewirkt“ hat.13 Die Fayence-Manufaktur der Familie von Hanstein (1753–1855) war ein wichtiger frühindustrieller Betrieb. Ab 1868 hatte die preußische Forstakademie ihren Sitz in Münden (1970/71 als Forstliche Fakultät an die Georg-August-Universität Göttingen verlegt). Seit 1856 besitzt Münden einen Bahnhof (Strecke Hannover–Kassel, Abschnitt Göttingen–Münden ab 1980 schrittweise stillgelegt und teilweise abgebaut). In der ersten Hälfte des 20. Jh. kann Münden als eine „industriegeprägte[] Kleinstadt in der Provinz“ beschrieben werden, die „sich in der Weimarer Republik politisch zu einer sozialdemokratisch dominierten Hochburg der Arbeiterbewegung“ entwickelte.14 1962 heißt es im Visitationsbericht zur Sozialstruktur der Gemeinde: „In der Mehrzahl handelt es sich hier um arbeitende Bevölkerung. Der Prozentsatz der höheren Stände ist dagegen gering.“15 Um 1626 lebten gut 2.500 Menschen in Münden, 1640 noch rund 1.70016, um 1810 gut 4.500, 1900 etwa 9.000, 1961 ungefähr 20.000 und 2021 circa 24.000 (Kernstadt: gut 16.000).

Kirche, Ansicht von Südosten, um 1952

Kirche, Ansicht von Südosten, um 1952

Auf dem Gebiet des etwa um 800 erwähnten Dorfes Gemundi (Altmünden) haben sich die Überreste einer Steinkirche erhalten, deren älterer, westlicher Teil etwa zwischen 1000 und 1200 errichtet worden ist.17 Im 13. Jh. erhielt sie einen rechteckigen Ostchor. Der Mündener Kaplan Johannes Letzner (amt. 1557–1561) berichtet, diese Laurentiuskirche ginge zurück auf einen Kirchbau aus dem späten 8. Jh. Zu Letzners Zeiten war die Kirche verfallen („desolat“).18 Die Anfänge des Vorgängerbaus (oder der Vorgängerbauten) der heutigen Blasiuskirche in der Kernstadt, ergraben in der ersten Hälfte der 1970er Jahre, lassen sich nicht klar datieren; zunächst erschien eine Bauzeit um 1000 plausibel, heute gilt eine Fertigstellung von Chor und Querhaus „bis um 1200“ als wahrscheinlicher.19 Nach Letzner war die Kirche St. Petrus gewidmet und erhielt im späten 11. Jh. einen Blasius-Altar.20 Schriftlich lassen sich Kirche und Pfarrgemeinde im Jahr 1183 belegen: In der Zeugenliste einer Urkunde erscheint Helwicus parrochianus in Gemunden (Pfarrer in Münden).21 Die kleine Kapelle war seinerzeit bereits nach Westen verlängert worden und besaß an Nord- und Südseite jeweils eine Kapelle. Gegen Ende des 12. Jh. folgte ein weiterer Um bzw. Neubau, der die Kirche in eine kreuzförmige Basilika mit zwei Seitenschiffen und vermutlich zwei Westtürmen verwandelte. Die älteste belegbare Glocke wurde 1200 gegossen. Im Jahr 1236 ist ein Johannes als plebanus de Gmunda belegt22 und 1296 war Eyniko plebanus in Gemunden.23 In der zweiten Hälfte des 13. Jh. war unter Einbeziehung der Querhausarme der Ostteil der Kirche neu erbaut worden.
In der ersten Hälfte des 14. Jh. lassen sich Conradus (1302, 1309) und Engelfridus (1315) als Plebane in Münden nachweisen.24 In diese Zeit fiel auch der Bau des Heilig-Geist-Hospitals, für das 1329 vom Kloster Hilwartshausen ein Bauplatz außerhalb der Stadtmauern Mündens zwischen dem Ende der Steinbrücke und der Mühle bei Blume erworben werden konnte (extra muros Mvnden a fine pontis lapidei usque ad molendinum aput Blomena).25 Zum Hospital gehörte eine Kapelle (1776 abgebrochen).26 Im Jahr 1366 belehnte Hzg. Ernst I. von Braunschweig-Lüneburg († 1367) das Benediktinerkloster Steina mit der Mündener Pfarrkirche („lehnwhare der parren tho Munden vnd die altar, die in dersuluen kercken vpgerichtet vnd gebuwet sint“).27 Das Kloster durfte die Pfarrpfründe „einem vt vnserm conuente“ verliehen, der wiederum die pfarramtlichen Pflichten einem Kaplan übertragen durfte.28 Ein Jahr später bestätigte der Mainzer Ebf. Gerlach (amt. 1346/53–1371) die Inkorporation der Kirche in das Kloster.29 Nachdem die Pfarrstelle frei geworden war, belehnten Abt und Konvent 1371 den Mönch Hermannus de Immenhusen mit der Mündener Kirche.30 1396 war Engelfridus de Edersusen plebanus in Mundin.31 Eine Schule existierte in Münden wohl seit der zweiten Hälfte des 14. Jh.32 Um die Wende vom 14. zum 15. Jh. lassen sich Juden in Münden nachweisen (bis 1590/91, als Hzg. Heinrich Julius († 1613) die jüd. Familien aus seinem Herrschaftsgebiet vertreiben ließ).33
In den Jahren 1419 und 1420 war vielleicht Henricus Frome im Besitz der Mündener Pfarrpfründe oder beanspruchte sie zumindest; der studierte Jurist (Lizenziat der Dekretalen) und Mainzer Kanoniker bemühte sich gleichzeitig auch um andere geistliche Pfründen.34 1435 bat Conradus Grundeman, Vikar am Nikolausaltar, um die Pfründe der Pfarrkirche beate Marie et sancti Blasii Munden, die seit langer Zeit vakant sei (vacat per longum tempum); anscheinend war er jedoch nicht erfolgreich, denn er bezeichnet sich später nicht als Pfarrer (1451 war er Dekan des Heiligkreuzstifts in Hildesheim, später stiftete er einen Altar, wohl für die Kapelle des Heilig-Geist-Hospitals, dessen Mensa sich seit etwa 2011 in der Blasiuskirche befindet).35

Kirche, Blick zum Altar, vor 1972

Kirche, Blick zum Altar, vor 1972

Im Jahr 1440 ist erstmals ein Kaland in Münden belegt.36 Die Bruderschaft hatte ihren Sitz an der Kapelle des Heilig-Geist-Hospitals. Ab 1447 war der Kaland kurzzeitig mit dem in ein Kollegiatstift umgewandelten Kloster Steina verbunden (bis um 1450).37 Eine zweite Bruderschaft, der jüngere Kaland, gründete sich 1494.38 Dieser Kaland, dem auch Laien angehörten, hatte seinen Sitz wiederum an der Heilig-Geist-Kapelle. Einer der Gründer der Bruderschaft war der Priester Johann Luckard senior; der Grabstein seines 1495 verstorbenen Sohns, des Priesters Johann Luckard junior, hat sich erhalten und steht in der Blasiuskirche.39 Auch Conradus Meyger, 1485 und 1490 als presbiter in opido Mundensi nachgewiesen, hatte mindestens ein Kind: 1485 übertrug er seiner Tochter Elisabeth ein Haus, einen Garten und eine Wiese.40 Insgesamt lassen sich im Jahr 1496 acht Priester und zwei Kapläne an der Blasiuskirche nachweisen.41 Mit Henricus Olber und Hans Vischers sind 1498 auch die Namen der beiden alderluden unser parkerken überliefert; beide gehörten gleichzeitig dem Rat der Stadt an.42 Die ältesten Kirchenrechnungen im Pfarramt reichen zurück bis ins Jahr 1494. Im Jahr 1514 soll der Mündener Stadtpfarrer Gunter Werner gestorben sein.43
Nach einer fast zweihundertjährigen Baupause hatten 1487 umfangreiche Neubauarbeiten an der Blasiuskirche begonnen: Der alte Westteil wurde ersetzt und die Kirche in eine dreischiffige, gotische Hallenkirche umgewandelt. Die Bäume, aus denen die Zimmerleute den bis heute erhaltenen, mächtigen Dachstuhl fertigten, wurden 1491/93 gefällt (dendrodatiert). Vermutlich das letzte Gewölbe vollendeten die Bauleute 1519 (Bauinschrift). Bereits im Jahr 1494 hatte Berthold von Landsberg († 1502), Bf. von Verden und Hildesheim, drei Altäre in der Mündener Kirche geweiht. Nach einem Verzeichnis aus dem 16. Jh. besaß die Kirche einschließlich des Hochaltars zwölf Altäre.44 Der erste Nebenaltar lässt sich für das Jahr 1416 belegen, als der Priester Johannes Noyes und der Bürger (opidanus) Berthold Schlichter gemeinsam einen Altar stifteten, in honorem beati Iacobi apostoli maiorum (zu Ehren des Apostels St. Jacobus des Älteren); dieser Altar stand 1519 unterhalb der Orgel.45 1499 stiftete der Priester Tileman Brecht einen Bartholomäusaltar. Nachweisbar sind überdies ein Altar für St. Martin und St. Jodokus, einer für St. Michael (belegt 1429), für St. Nikolaus (belegt 1494), für St. Thomas (vielleicht 1494 geweiht), für St. Andreas (belegt 1497), für St. Petrus und St. Paulus (belegt 1498), ein Trinitatisaltar (belegt 1513), einer für St. Antonius (belegt 1567) und ein Altar für St. Severin (belegt 1567). Noch in nachref. Zeit besaß die Blasiuskirche neben dem Hauptaltar im Chor den sogenannten Kleinen Altar in der Mitte der Kirche, im Bereich der Westwand des ältesten, nachgewiesenen Kapellenbaus; dieser Altar wurde 1822 abgebrochen.46 Bereits in vorref. Zeit war der Stadtpfarrer von Münden auch für die Kapelle in Bonaforth zuständig. In den Jahren vor der Reformation scheint das Kloster Steina sein Patronatsrecht über die Kirche in Münden nicht mehr ausgeübt zu haben, denn 1529 berief Hzg. Erich I. († 1540) den neuen Geistlichen, Andreas Nolte aus Northeim.47 Der letzte vorref. Stadtpfarrer an der Blasiuskirche war Johann Peter Francke.48
Nachdem Hzg. Erich I. im Jahr 1540 gestorben war, führte seine Witwe Hzgn. Elisabeth als Vormund ihres minderjährigen Sohnes Erich die luth. Lehre im Fsm. Calenberg-Göttingen ein: 1542 setzte sie die von Antonius Corvinus verfasste Kirchenordnung in Kraft und 1542/43 ließ sie die Gemeinden, Stifte und Klöster des Fürstentums visitieren.49 Für ihre Residenzstadt Münden hatte Hzgn. Elisabeth († 1558) den hessischen Lgf. Philipp I. († 1567) bereits 1540 um prot. Prediger gebeten.50 Ende September teilte sie der Stadt mit, dass sie plane, einen luth. Pfarrer und einen Kaplan einzusetzen, und forderte den Rat zur Zustimmung auf, die dieser nur zögerlich gab.51 Im November 1540 übernahm P. Caspar Coltemann (amt. 1540–1576) als erster Lutheraner das Pfarramt an der Blasiuskirche. Der erste luth. Geistliche auf der zweiten Pfarrstelle (Kaplanei) war P. Franz Twele (amt. 1540–1547). 1542 erließ Hzgn. Elisabeth eine eigene Reformationsordnung für Münden („Reformation gesetz vnd Statuten vnser von gottes gnaden Elisabeth, geborn Marggrafin zu Brandenburgk etc., Hertzogin zu Braunschweigk vnd Lüneburgk etc. Witwen, Szo wir zu nutz, gedeien vnd aller wolfarth diesser loblichen Stadt Munden als unserer besundern lieben vnderthan vnd getrewen geordent wollen haben“).52 Die Kalandsbruderschaft wurde aufgelöst und ihr Vermögen der Pfarrkirche zugeschlagen.53 An der Visitation Mündens in der zweiten Novemberhälfte 1542 nahm Hzgn. Elisabeth anscheinend selbst teil.54

Kirche, Blick zur Orgel, vor 1972

Kirche, Blick zur Orgel, vor 1972

Nachdem Elisabeths nunmehr volljähriger Sohn 1545 als Hzg. Erich II. die Regierungsgeschäfte im Fsm. Calenberg übernommen hatte, wechselte er 1547 zum kath. Glauben. Die Calenbergischen Stände widersetzten sich jedoch seinen Rekatholisierungsbestrebungen und konnten 1553/55 die Beibehaltung der luth. Lehre sicherstellen. Den Mündener P. Coltemann hatte Erich II. 1549 abgesetzt, 1553 konnte er das Pfarramt jedoch wieder übernehmen. Nach dem Tod Erichs II. fiel das Fsm. Calenberg-Göttingen 1584 an Braunschweig-Wolfenbüttel und Hzg. Julius führte seine 1569 aufgestellte KO auch hier ein.55 1588 ließ er die Gemeinden visitieren. Aus den Protokollen der Visitation geht hervor, dass nun der Rat der Stadt Münden das Patronatsrecht über die Blasiuskirche ausübte: Als Nachfolger von P. Coltemann hatte der Rat 1576 P. Christoph Waldeck (amt. 1576–1599) berufen.56 Vier Jahre später erreichte der Rat die Belehnung mit dem Patronatsrecht.57 Mit der Vollendung des Kirchturms im Jahr 1584 erhielt die Blasiuskirche während der Amtszeit von P. Waledeck weitgehend ihr jetziges Aussehen.
Ab 1589 war Münden Sitz der GSuptur. des Fsm. Göttingen. Der erste GSup., Magister Johannes Sötefleisch (amt. 1589–1608), war zugleich Sup. über Stadt und Gericht Münden, war jedoch nicht Pfarrer in Münden und der Rat gewährte ihm nur zögerlich ein Predigtrecht in der Stadtkirche.58 Zudem weigerte sich der Rat, das Recht des Sup auf Visitation von Schule und Kirche anzuerkennen. Nach Auseinandersetzungen über diese Fragen büßte der Rat im Rezess von 1591 die Jurisdiktion über kirchliche Dinge ein.59 Die GSuptur. zog 1600 um nach Uslar. Ab 1636/37 war P. Martin Uden (amt. 1623–1645) gleichzeitig Sup. der Insp. Münden; die Prediger der Stadt bildeten ein eigenes Geistliches Ministerium.
Im Jahr 1628, zwei Jahre nachdem kaiserliche Truppen Münden geplündert hatten, riefen Bürgermeister und Rat dazu auf, für eine neue Orgel in der Blasiuskirche zu spenden: „in Erwegung, daß Gott bey blutiger Eroberung dieser Stadt die Kirchen und schulen nebst dero Dienern gnädig erhalten“ habe.60 Ein weiterer Spendenaufruf folgte ein Jahrzehnt später und 1643 bat der Rat auch den Landesherrn Hzg. Christian Ludwig († 1648) um Unterstützung (Spendenlisten erhalten). Noch im gleichen Jahr vergab die Stadt den Neubauauftrag an Orgelbauer Christoph Weiß aus Schwarza. Der Prospekt dieses Instruments hat sich bis heute erhalten.
Nach der Landesvertreibung der Juden in den 1590er Jahren lassen sich seit der zweiten Hälfte des 17. Jh. erneut jüd. Familien in Münden belegen.61 1673 existierte ein jüd. Friedhof und 1702 zählte die jüd. Gemeinde gut 40 Gemeindeglieder. Seit Ende des 18. Jh. besaß die Gemeinde ein eigenes Schulgebäude mit Mikwe, 1834 weihte sie auf dem gleichen Grundstück eine Synagoge ein (Hinter der Stadtmauer 23).62 Die Zahl der Gemeindeglieder schwankte in der ersten Hälfte des 19. Jh., lag 1865 bei 155 und sank danach allmählich ab.
Im Jahr 1708 gestattet Kfs. Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg, später als Georg I. Kng. von Großbritannien († 1727), die Gründung einer ref. Gemeinde in Münden.63 Zu ihr zählten „neben einigen Bremer Kaufleuten und ihren Gehülfen eine größere Anzahl von Handwerkern und Tagelöhnern aus dem Hessenlande“, die sich Ende des 17. Jh. in Münden niedergelassen hatten.64 Die Gemeinde erhielt die Erlaubnis, einen Prediger anzustellen und sich in einem Privathaus zum Gottesdienst zu versammeln. 1711 weihte sie ihr Kirchengebäude ein, das sich äußerlich nicht von den übrigen bürgerlichen Fachwerkhäusern Mündens unterscheidet (Burgstraße 8). Im 19. Jh. kam auch eine kath. Gemeinde hinzu: Seit 1808 existierte eine kath. Privatkapelle auf dem heutigen Doktorwerder (Borkenhaus-Kapelle), die Kaufmann Friedrich Carl Wilhelm Freitag für seine kath. Ehefrau hatte errichten lassen.65 Für die kath. Soldaten der Garnison Münden fanden seit 1850 kath. Gottesdienste statt, 1854 kam ein kath. Kaplan nach Münden. Die Gottesdienste fanden später in der Schlosskapelle statt. Im Jahr 1880 war die kath. Gemeinde auf etwa 500 Gemeindeglieder gewachsen und begann mit der Planung eines Kirchenbaus. Nach etwa einjähriger Bauzeit konnte die kath. Elisabethkirche 1889 geweiht werden.

Kirche, Blick zur Orgel, vor 1972

Kirche, Blick zur Orgel, vor 1972

In der ev.-luth. Gemeinde zählte der Inhaber der zweiten Pfarrstelle, P. Georg Friedrich Julius Hildebrand (amt. 1830–1839), im Jahr 1836 zu den Mitgründern des „Missions-Hülfsvereins im Göttingenschen“. Ein Jahr später verfasste er als einer der beiden Sekretäre des Vereins den „Aufruf zur Teilnahme an dem Missions-Hülfs-Verein“, in dem Anliegen und Zweck des Vereins beschrieben sind. P. Hildebrand schrieb: „In unserem eigenen Herzen ist noch genug zu bekehren. Aber trotz dem, ja gerade deßhalb wollen wir unsere Boten senden zu allen Völkern. Mit ihnen wollen wir uns zu dem Herrn bekehren.“66 In Münden selbst hatte sich P. Hildebrand für die Einrichtung eines Frauenvereins engagiert, der sich 1833 gründete. Sein Nachfolger P. Friedrich Wilhelm Kaufmann (amt. 1840–1857) setzte sich 1842 für die Einrichtung einer „Kleinkinderschule“ ein, die unter dem Namen „Kinderbewahrungsanstalt“ schon im April des gleichen Jahres mit insgesamt 14 Kindern ihre Arbeit aufnahm.67 Der Frauenverein unterstützte die neue Einrichtung, die anfangs im Westflügel des Schlosses untergebracht war, später in einem Haus in der Stadt und ab 1867 schließlich in einem eigens errichteten Neubau (Wall 10). Die Leitung des Kindergartens übernahm 1881 Schwester Minna, eine Diakonisse aus dem Henriettenstift Hannover. Den Vorsitz im Vorstand der Kinderbewahranstalt, die seit 1897 ein eingetragener Verein war und mittlerweile etwa 80 bis 90 Kinder betreute, hatte seit 1895 der ref. P. Hermann Begemann (amt. 1894–1933) inne; die Einrichtung stand den ev. Gemeinden nahe, war jedoch eine „nicht confessionelle“.68 1923 übernahm die Stadt den Kindergarten.69 Ebenfalls mit kirchlicher Unterstützung entstanden Krankenhaus (1876; Ev. Krankenhausverein) und Altersheim (1897; Herzogin-Elisabeth-Stiftung).70 Der Inhaber der ersten Pfarrstelle in dieser Zeit, P. Paul Kummer (amt. 1877–1906), fand neben seinen pfarramtlichen Tätigkeiten Zeit für botanische Forschungen und u. a. Arbeiten zur Pilzkunde.71
Während der NS-Zeit hatten P. Karl Ludwig Adolf Ernst-August Knoke (amt. 1930–1935), P. Paul Möller (amt. 1937–1941) und P. Johann Heinrich Meyer (amt. 1932–1963) die beiden Pfarrstellen an der Blasiuskirche inne. Während P. Knoke Mitglied der NSDAP war und kirchenpolitisch zu den DC zählte, waren P. Möller und P. Meyer keine Parteimitglieder und standen kirchenpolitisch aufseiten der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft, wie P. Meyer 1946 im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.72 Bei der Neuwahl des KV 1933 „siegten die DC durch den Einsatz der Parteistellen und verschiedenen politischen Organisationen“. Insgesamt sechs der acht Mitglieder waren „gemässigte DC“, hätten sich jedoch bald abgewandt, denn „Pastor Knokes Versetzung überzeugte sie von ihrer Irreführung“.73 Bis hinein in die Nachkriegszeit existierte in Münden eine Ortsgemeinde der DC, die auch ein Kirchensteuersonderkonto besaß. Die monatlichen Gottesfeiern hielt zunächst P. Knocke, später P. i. R. Ernst Stöckmann (Hannover), allerdings sei die „Beteiligung immer schwach“ gewesen.74 Gut 500 Gemeindeglieder traten während der NS-Zeit aus der Kirche aus, knapp 100 kehrten nach 1945 zurück. Die Folgen von Kirchenkampf und Krieg schätzte P. Meyer zwiespältig ein: Einerseits sei ein großer Gemeindehelferkreis entstanden, da sich die „lebendigen Kräfte in der Gemeinde […] mehr und mehr um das Evangelium sammelten“. Andererseits sei „die Jugend fast aller Jahrgänge zu sehr durch HJ und BDM vom nationalsozialistischen Ideengut infiziert“ und ein Neuanfang bedürfe hier „ganz besonderer Anstrengungen“.75 Die jüd. Gemeinde zählte 1933 insgesamt 84 Gemeindeglieder; etwa die Hälfte von ihnen verließen bis November 1938 ihre Heimatstadt. 1942 lebten noch 22 Jüdinnen und Juden in Münden; sie wurden nach Theresienstadt und in andere Lager deportiert und ermordet.76
Mit dem Zuzug Geflüchteter stieg nach Kriegsende die Zahl der Gemeindeglieder der St. Blasiusgemeinde von etwa 6.000 auf rund 8.000.77 Der KV war in der Nachkriegszeit darum bemüht, „zur arbeitenden Bevölkerung ein warmes Verhältnis zu gewinnen“ und fand dabei Unterstützung „von den Führern der hiesigen S.P.D.“, wie P. Meyer 1962 rückblickend festhielt.78 Im Juli 1945 hatte die Gemeinde die Trägerschaft des wiedereröffneten Kindergartens übernommen, der 1976 einen Neubau bezog (Unterm Königshof).79 Aus dem Nach Ende des Zweiten Weltkriegs neu gegründeten Kirchenchor ging 1959 die Kantorei St. Blasius hervor.80

Bronzetaufe

Bronzetaufe

1953 hielt Sup. Curt Holscher (amt. 1950–1961) fest, die Blasiusgemeinde entspräche in ihrem gottesdienstlichen Leben dem „Durchschnitt südhannoverscher Gemeinden“81 und in den Unterlagen zur Visitation 1962 heißt es, schon gut ein Jahrhundert zuvor habe P. Heinrich Wilhelm Habbe (amt. 1852–1876) angemerkt. „Eine recht volle Kirche haben wir eigentlich nur an den hohen Festtagen“ (1858).82 Erfreulich allerdings, schrieb Sup. Holscher wiederum 1953, sei das „rege Leben in den Frauen-, Männer- und Jugendkreisen, nicht zuletzt auch in den sehr aufgeschlossenen Helferkreisen“.83 Der Wiederaufbau der Jugendarbeit geschah nach 1945 mit „besonderer Unterstützung“ des CVJM.84
Bis 1953 wuchs die Gemeinde auf 12.000 Gemeindeglieder an.85 Das LKA Hannover richtete im gleichen Jahr eine eigene Pfarrstelle für den Stadtteil Hermannshagen ein und machte den Gemeindebezirk 1954 als KG Münden-Hermannshagen selbständig.86 1959 erhielt die Gemeinde zunächst eine landeskirchliche Pfarrstelle, 1964 dann eine dritte Gemeindepfarrstelle (übernommen von St. Aegidien).87 1969 folgte eine vierte Pfarrstelle und 1970 die Gründung einer zweiten Tochtergemeinde: Der südöstliche Gemeindebezirk machte sich als St. Lukas-KG selbständig.88
In den 1970er Jahren wurde die Blasiuskirche saniert. Vor Beginn der Arbeiten stand auch die Aufgabe der Kirche zugunsten eines modernen Gemeindezentrums zur Diskussion. Der KV habe sich jedoch „in seiner Gesamtheit dazu durchgerungen“, die Kirche zu sanieren und „das Erbe der Väter für die Gegenwart zu übernehmen und wenn möglich auch für die Zukunft zu erhalten.“89 Im Zuge der Sanierung wurden archäologische Untersuchungen im Innenraum durchgeführt und die Kirche im Innern umgestaltet (u. a. Tumba Hzg. Wilhelms II. aus der Mitte der Kirche in Seitenschiff versetzt, neuer Gemeindealtar, Bänke durch Stühle ersetzt).
Schon 1962 hatte P. Johannes Meyer eine Neustrukturierung der Mündener Innenstadtgemeinden empfohlen: Im südwestlich der Altstadt jenseits der Fulda gelegenen Stadtteil Neumünden, der zu St. Aegidien gehörte, solle eine neue, eigenständige Kirchengemeinde entstehen. Der kleine Rest der Aegidiengemeinde im Bereich der Altstadt wäre dann mit der Blasiusgemeinde zu einer Innenstadtgemeinde zu vereinen: „Nur so ist wirtschaftlich und vor allem kirchlich die Existenz der ältesten Kirchengemeinde St. Blasii im Stadtzentrum seit 1280 zu erhalten.“90 Zur Gründung einer KG Neumünden kam es nicht, aber zum 1. Januar 1974 schlossen sich die „Ev.-luth. St. Blasien-KG“ und die „Ev.-luth. St. Aegidien-KG“ zusammen und gründeten gemeinsam die „Ev.-luth. Stadt-KG“.91

Pfarrstellen

I: vorref., 1624 bis 1742, 1772 bis 1789 und 1820 bis 1859 verbunden mit Suptur. der Insp. Münden bzw. Münden Erster Theil. – II (Kaplanei): 1540.92 Seit 1964 verbunden mit der Suptur des KK Münden. – III: 1953 bis 1954 (übergegangen auf Matthäus-KG.93 1959 landeskirchliche Pfarrstelle. 1964 neue Gemeindepfarrstelle errichtet (übernommen von Münden, St. Aegidien), 1970 übergegangen auf KG St. Lukas.94 Gleichzeitig neu errichtet aus IV. – IV: 1969–1970 (umgewandelt in III).95

Umfang

Münden (teilweise) und Bonaforth (KapG).96 1954 Ortschaft Hermannshagen ausgepfarrt und als KG Münden-Hermannshagen verselbständigt.97 1931 ev.-luth. Gemeindeglieder des Forstgehöfts Glashütte in die Blasiusgemeinde eingepfarrt (vorher ref. KG Wilhelmshausen). 1930 Forsthaus Hohefeld nach St. Blasius umgepfarrt (vorher KG Wiershausen).98 1907 Stadtteil Neumünden umgepfarrt in die St. Aegidiengemeinde, gleichzeitig zwei Gebäude aus dieser KG in die Blasiusgemeinde umgepfarrt.99

Aufsichtsbezirk
Sakramentsnische mit Tür

Sakramentsnische mit Tür

Archidiakonat Fritzlar (sedes Ditmold) der Erzdiözese Mainz.100GSuptur. Göttingen (1588/89–1600 Sitz in Münden, 1600–1608 in Uslar, ab 1609 in Göttingen) bzw. Spezialsuperintendentur über Stadt und Gericht Münden.101 Später bildeten die Pastoren der Stadt Münden ein Geistliches Ministerium; die beiden Mündener Parochien sind erst seit der ersten Hälfte der 1850er Jahre unter den Gemeinden der Insp. Münden bzw. Hedemünden aufgeführt.102 Ab 1924 KK Münden. – Als Sitz der GSuptur. Göttingen war Münden von 1588/89 bis 1600 gleichzeitig Sitz der Spezialsuperintendentur über Stadt und Gericht Münden.103 Im Nachrichtungsbuch von allen Pfarren im Fürstenthumb Braunschweig sowoll Wolfenbüttelschen alß Calenbergischen theils, zusammengestellt Anfang des 17. Jh., sind folgende Gemeinden im Gericht „Münden undt Sichelnstein“ verzeichnet: Münden (mit filia Bonaforth), Obernjesa (mit filia Dramfeld, Volkerode), Hedemünden (mit filia Oberode), Speele (mit filia Wahnhausen), Uschlag (mit filia Nienhagen, Escherode, Nieste, Dahlheim), Bühren vorm Walde, Varlosen (mit filia Löwenhagen, Ellershausen vorm Wald), Dankelshausen (mit filia Oberscheden, Niederscheden), Lutterberg, Wiershausen (mit filia Lippoldshausen), Landwehrhagen (mit filia Benterode, Spiekershausen), Meensen, Hemeln, Settmarshausen (mit filia Olenhusen), Rosdorf (mit filia Mengershausen), Grone, Roringen, Herberhausen, Diemarden, Kloster Hilwartshausen (mit filia Gimte, Volkmarshausen, Blume), Kloster Bursfelde und Fürstenhagen (mit filia Offensen).104 Ab 1636/37 war Münden wiederum Sitz einer Suptur.; das Amt des Sup. war bis zur Teilung der Insp. 1742 mit der ersten Pfarrstelle an St. Blasien verbunden. Sitz der Insp. Hedemünden (bzw. Münden) I mit den Gemeinden Bühren, Dankelshausen, Fürstenhagen, Gimte, Hemeln, Hilwartshausen, Landwehrhagen, Lutterberg, Uschlag, Varlosen und Wiershausen war Hedemünden; Sitz der Insp. Hedemünden (bzw. Münden) II mit den Gemeinden Dransfeld, Grone, Mengershausen, Meensen, Obernjesa Rosdorf und Settmarshausen war die St. Albani Kirche in Göttingen.105 Von 1772 bis 1789 und von 1820 bis 1859 war Münden erneut Sitz der Insp. Münden Erster Theil (ansonsten Hedemünden), zu der 1859 die Gemeinden Escherode, Gimte und Hilwartshausen, Hedemünden, Hemeln, Landwehrhagen, Lutterberg, die beiden Mündener Kirche St. Blasien und St. Aegidien, Speele, Uschlag sowie Wiershausen zählten. 1911 wurde das Amt des Sup. mit der Pfarrstelle der St. Aegidien Kirche in Münden verbunden, 1964 kehrte es zurück an die St. Blasius Kirche (Pfarrstelle II). Im Jahr 2021 umfasste der KK die KG Benterode, St. Martini Dransfeld, Escherode-Nieste, Gimte-Hilwartshausen, Hedemünden, Hemeln-Bursfelde, Jühnde-Barlissen-Meensen, Landwehrhagen, Lutterberg, Münden Stadt, Niemetal-Bühren, Scheden-Dankelshausen, Speele, Uschlag und Wiershausen-Lippoldshausen.

Patronat

Der Landesherr. Ab 1366 Kloster Steina bei Nörten, Pfarrkirche wurde dem Kloster inkorporiert.106 In einer Urkunde aus dem Jahr 1416 nennt der Steinaer Abt die ecclesia Sancti Blasii in dicto opido mundensi nobis et nostro monasterium approbata et incorporata.107 1529 übte wieder der Landesherr das Patronatsrecht aus und berief mit Zustimmung des Rates einen neuen Pfarrer.108 Nach der Reformation eignete sich der Rat der Stadt Münden das Patronat an und erhielt es 1592 von Hzg. Heinrich Julius († 1613) als Lehen. In einem Rechtsstreit zwischen Landeskirche und Stadt 1926/27 wurden die städtischen Patronatsrechte bestätigt.109 Das Patronat über die erste Pfarrstelle besteht weiterhin, ruht jedoch seit 1983 wegen Verbindung mit Suptur.110 Patronat über die zweite Pfarrstelle liegt bei der Stadt Münden (ruhte 1964–83 wegen Verbindung mit Suptur.). Patronat über die dritte Pfarrstelle liegt ebenfalls bei der Stadt Münden. – Als Patronatsherrin zahlte die Stadt bis 1942 Zuschüsse zur Pfarrbesoldung und bis 1967 für Deputatholzlieferungen (1942 bis 1955 keine Zahlungen, später nachgezahlt).111 Sie ist Eigentümerin des Kirchturms und für die äußere Instandhaltung der Kirche verantwortlich („Dach und Fach“). Für den Innenraum ist die Kirchengemeinde zuständig.112

Kirchenbau
Kirche, Grundriss, vor 1873

Kirche, Grundriss, vor 1873

Dreischiffige, fünfjochige, gotische Hallenkirche mit Polygonalchor und seitlichen Anbauten im Osten, erbaut in zwei Bauabschnitten, Ostteil wohl seit dem zweiten Viertel des 14. Jh. (Westteil der Vorgängerkirche blieb erhalten), neuer Westteil 1487–1519.113 Hohes, steiles Satteldach (Ziegel), Chordach nach Osten abgewalmt (Schiefer). Quader- und Bruchsteinmauerwerk. Strebepfeiler, an den Ecken schräggestellt. Dreibahnige, spitzbogige Maßwerkfenster, über Südeingang vierbahnig, an den östlichen Anbauten zweibahnig; über Nordeingang Rundfenster mit Fischblasenmaßwerk. Sonnenuhr an Südseite. Zwei Reliefsteine oberhalb des Südportals: Marienkrönung, möglicherweise ursprünglich mit Bauinschrift114 sowie Maria mit Stifterfiguren, Inschrift: „a[nno] d[omini] 1488 ob[ii]t kath/rina ludemane i[n] die anne […] a[n]i[m]a r[e]q[uie]s[ca]t i[n] pace am[en]“ (Im Jahr des Herrn 1488 starb Katharina Ludemann am Annentag. Ihre Seele ruhe in Frieden).115 Zwei Sandsteinfiguren am Nordeingang: Maria und Engel der Verkündigung. Am Strebepfeiler neben Südportal Bauinschrift: „An[n]o d[omi]ni m cccc lxxxvii fe[r]ia [pr]i[ma] p[ost] ca[n]tate i[n]choatu[m] e[st] h[oc] op[us] i[n] ho[no]re[m] dei o[mn]ipote[n]tis et glo[rio]sissi[m]e marie dei ge[n]itricis ac sa[ncti] blasii m[a]r[tyr]is patronoru[m]“ (Im Jahr des Herrn 1487 am ersten Sonntag nach Kantate ist dieser Bau begonnen zu Ehre des allmächtigen Gottes und der glorreichen Gottesmutter Maria sowie des heiligen Märtyrers Blasius, der Patrone [dieser Kirche]).116 An südöstlichen Strebepfeilern drei Inschriftensteine als Hochwassermarken: „A[n]no d[omi]ni M ccc x lij ix kal[endas] Aug[ust]i facta [est] i[n]vndacio Wesere [et] Vulde tantaq[ue] altitudo aque tetigit basem h[u]i[us] lapidis q[ua]drang[u]laris“ (Im Jahr des Herrn 1342 am 9. Tag vor den Kalenden des August gab es eine Überschwemmung durch Weser und Fulda, und der hohe Wasserspiegel berührte die Basis dieses viereckigen Steins)117; „1552 den 10 Ianvary is dath Water geghan vnden an dissen Stein vnd in der folgend Nacht ein screcklick Wedder mith Donner“118 sowie „A[nn]o 1643 ist den 5 Ianvarii eine grosse Wasserflvth entstanden so dieese Vnterste Schrift erreichet hadt“.119 Im Innern drei etwa gleich hohe Schiffe, Achteckpfeiler, Kreuzrippengewölbe, Schlusssteine in Ostjoch und Chor mit Reliefs der Evangelistensymbole120, in den übrigen Jochen mit runden, bemalten Holztafeln (um 1520/30 und 17. Jh., u. a. Mariä Verkündigung, Madonna mit Kind, Johannes, Pieta, Auferstehung, Salvator mundi, Wappen Mengershausen). Westempore. An der Westwand oberhalb der Orgel Fresko mit Anna selbdritt (um 1519, freigelegt 1976); mehrere gemalte Weihkreuze; im Nordwesten Inschrift: „Co[m]pletu[m] est hoc opus in die Urbani an[n]o d[o]m[ini] m ccccc xix“ (Vollendet wurde dieses Werk am Tag des Urban [25. Mai] im Jahr des Herrn 1519).121 Taufkapelle im Nordwestjoch, Mahnkapelle im Südwestjoch. 1487 Baubeginn Westteil, Dachstuhl dendrodatiert auf 1491/93.122 Nach 1494 südlicher Choranbau errichtet (Sakristei). 1519 wohl letztes Gewölbe des Westteils geschlossen. 1580 erste Emporen erbaut („manhauß“).123 1704 hölzerne Emporen an Nord- und Südseite erbaut, zuvor eine „quer vor dem Chor stehende Empore“ abgebrochen.124 1823 Restaurierung Chorraum. 1881 Restaurierung (u. a. Maßwerk erneuert). 1888 nördlicher Choranbau errichtet (Heizung). 1939 Südempore entfernt. 1958 Renovierungen (u. a. Nordempore entfernt). 1972–76 Sanierung und Umgestaltung Innenraum (künstlerische Beratung: Gerhard Hausmann, Hamburg; u. a. Bänke durch Stühle ersetzt; neuer Tischaltar in der Mitte der Kirche; Taufe aus der Mitte des Chors in Nordwestjoch versetzt; Doppelempore im Westen durch einfache Empore ersetzt; Tumba Hzg. Wilhelms II. aus dem Mittelgang in Seitenschiff versetzt; Farbigkeit der Architekturelemente von 1519 rekonstruiert).125 1994 Neudeckung Dach.

Kanzel

Kanzel

Fenster

Farbig gestaltetes Rundfenster über Nordportal. Vier große Buntglasfenster im Westen (1972–76, Gerhard Hausmann, Hamburg): Heiliggeistfenster und Weinstockfenster in Taufkapelle, Lebensbaufenster und Wohnungen-Gottes-Fenster in Mahnkapelle. Übrige Fenster im Schiff (1972–76, Gerhard Hausmann, Hamburg) bilden „über die übliche Rechteckverglasung hinaus […] den lebendigen Verband von Steinen“ ab und zeigen zudem Pflanzenmotive und Wappen (Stadt bzw. Lkr. Münden), im Maßwerkbereich ist Christus „als der Eckstein, der Schlußstein und der kostbare Edelstein sichtbar“.126

Grablege

Im dritten Joch von Westen Gruft Hzg. Wilhelms II. von Braunschweig-Lüneburg († 1503) und (vermutlich) seiner Ehefrau Elisabeth von Stolberg-Wernigerode († 1520/21).127 Weitere Grüfte innerhalb der Kirche.128

Turm

Im Westen risalitartig hervorspringender Turm, vollendet 1584.129 Oberhalb der beiden achteckigen Obergeschosse offene, umlaufende Galerie; darüber verschieferte, glockenförmige Turmhaube mit geschlossener Laterne, bekrönt mit Kugel, Wetterfahne und Kreuz, nach Osten zwei Auslegestühle für Uhrschlagglocken. In beiden Obergeschossen spitzbogige Fenster, über den unteren Fenstern nach Norden und Süden jeweils Uhrziffernblatt (mit Jahreszahlen 1772 und 1886). Nach Westen hohes Maßwerkfenster und spitzbogiges Hauptportal mit hölzerner Blendrosette im Giebelfeld. Nach Nordwesten schmales, spitzbogiges Nebenportal (Turmaufgang) mit Jahreszahl 1488. Bis 1929 Türmerwohnung bewohnt. Turm ist Eigentum der Stadt Hannoversch Münden.130 1546 Turmuhr erwähnt („seiger“).131 1586 Dachreiter abgebaut. 1772 neue Turmuhr (Georg Christoph Schmidt, Münden; zeigt auch Mondphasen). 1962 Turmrenovierung.

Vorgängerbau

Archäologisch nachgewiesen bei Grabungen 1973/74.132 Mehrfach erweiterter bzw. in der Konzeption veränderter Bau, älteste Teile wohl nicht um 1000 errichtet, sondern erst bis um 1200 vollendet. Chorquadrat (Innenmaße etwa 6,5 x 6 Meter, Außenmaße 9,5 x 8,85 Meter) und Querhaus später nach Westen ergänzt um Langhausjoch mit Seitenschiffen, möglicherweise gleichzeitige Chor und Querhaus erhöht (Mauerwerk der Stirnseiten der Querhausarme teilweise in Nord- und Südwand der heutigen Kirche erhalten)133 Ab Anfang der zweiten Hälfte des 13. Jh. Bau eines Westquerriegels, vollendet wohl 1281 (Glockenguss).

Kanzel, vor 1873

Kanzel, vor 1873

Ausstattung

Breiter Blockaltar mit mittelalterlicher Mensa (4 Meter breit, 2 Meter tief, Weihekreuze an den Ecken), dahinter großes, architektonisch gestaltetes Barockretabel (1694–1700, Johann Andreas Gröber Junior, Heiligenstadt), gedrehte Säulen mit floralen Ranken, seitliche Durchgänge; im Hauptfeld rundbogig geschlossenes Kreuzigungsgemälde, darüber Inschriftenkartusche: „Ich halte mich nicht dafür, dass ich etwas wüsste unter euch als allein Jesum Christum, den Gekreuzigten. 1. Kor. 2,2“; im oberen Feld rundbogig geschlossenes Auferstehungsgemälde, darüber Inschriftenkartusche mit hebräischem Gottesnamen יהוה, als Bekrönung Figur des triumphierenden Christus, flankiert von zwei Engelsfiguren; in der Predella Abendmahlsgemälde (Johannes Daniel Sarazin, Blume); in den durchbrochenen Nischen oberhalb der seitlichen Durchgänge jeweils eine Schnitzfigur (Christus Salvator, Apostel Johannes), darüber Inschriftenkartusche, links: „Wer sich rühme, der rühme sich des Herrn. 1. Kor. 1,31“, rechts: „Lasset uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. 1. Joh. 4,19“, auf dem Gebälk darüber jeweils eine Schnitzfigur (Petrus, Paulus), jeweils flankiert von zwei Engelsfiguren; Altar 1958 restauriert. – Bronzener Tischaltar (1981, Entwurf: Gerhard Hausmann, Hamburg; Ausführung: Hans Mayr, Münden). – Runde Bronzetaufe (1392, Nikolaus von Stettin) auf runder Sandsteinplatte („Mühlstein“); an der Wandung des Taufkessels 15 Heiligenfiguren unter gotischen Wimpergen, am unteren Rand Inschrift: „an[n]o dom[in]i m ccc xcii i[n] vigilia palmaru[m] illvd vas baptismi factv[m] est per m[a]g[istrv]m nicolav[m] de stettin“ (Im Jahr des Herrn 1392 am Vorabend des Palmsonntags ist dieses Taufgefäß von Nicolaus von Stettin gemacht worden), der Taufkessel ruht auf vier Füßen die jeweils aus einer männlichen Figur, einem Drachen und einem liegenden Löwen bestehen.134 – Steinerne, hohe Kanzel (1493, Steinmetzzeichen Hans Horbusch), Kanzelkorb ruht auf achteckigem, gewundenen Pfeiler; Inschrift: „Insta tempestive in temptestive argue, increpa exhortare I Tim“ (Sei zur rechten Zeit eindringlich, erkläre zur rechten Zeit, schelte (und) ermuntere), am Kanzelkorb nachref. Gemälde der vier Evangelisten und des Apostels Paulus; an der hölzernen Brüstung der Kanzeltreppe Gemälde der des Apostels Petrus sowie der Reformatoren Luther und Melanchthon.135 – Sakramentsnische mit reliefverzierter Bronzetür (um 1400), vier Szenen: Christus als Weltenrichter, Kreuzigung, Christus in der Vorhölle, Auferstehung; in der Mitte Agnus Dei mit Kelch und Siegesfahne, Inschrift oben: „Qui preit et nescit quid in hoc loculo requiescit inclinet isti loculo pro corpore cristi“ (Wer vorbeigeht, ohne zu wissen, was in dieser Nische ist, verneige sich vor dieser Nische um des Leibes Christi willen), Inschrift unten: „Got mvte de[r] syle[n] pleghe[n] dy hirtv heft ghehvlpe[n] vnde gehe[ve]n“ (Gott möge sich der Seelen annehmen, die hierzu geholfen und gegeben haben).136 – Flügelaltar (um 1530, Meister des Mündener Passionsaltars), im Hauptfeld Kreuzigungsgemälde, in den Seitenflügeln vier Szenen der Passionsgeschichte: Garten Gethsemane, Dornenkrönung, Grablegung, Auferstehung; auf den Außenseiten der Seitenflügel vier Szenen aus dem Leben Jesu (anderer Meister): Mariä Verkündigung, Anbetung der Könige, Christi Geburt, Beschneidung Christi; in der Predella Abendmahlsbild (18. Jh., Johannes Sarazin), flankiert von Blumenvasen; der Altar stammt aus der St. Ägidienkirche, 2008 in St. Blasius aufgestellt.137 – Mittelalterliche Altarplatte (um 1476), Inschrift: „p[er] conr[ad] Gru[n]deman pl[e]b[anu]m fundata su[n]t h[aec] altaria“ (Durch den Priester Conrad Grundeman ist dieser Altar gestiftet worden), Altarplatte stammt möglicherweise aus der Kapelle des Heilig-Geist-Hospitals, befand sich bis zur Entwidmung 2011 in der Matthäuskirche, hatte zuvor als Straßenpflaster (bis 1922) und als Gartentisch gedient.138 – Zehn Apostelgemälde an der Brüstung der Empore (1619), Öl auf Holz.139 – Gemälde „Anbetung der Hirten“ (1813, Georg Friedrich Reichmann, Münden), Kopie nach Jan Cossiers († 1671), Geschenk des Künstlers (1818). – Kruzifix (1866, Gustav Heinrich Eberlein, Münden), erste Auftragsarbeit des Künstlers.140 – Weltkugelleuchter (1991, Dieter Vetter, Münden), Schmiedeeisen. – Oberer Teil einer Grabplatte (gotisch), eingeritzte, stilisierte Wimperge. – Grabplatte (14. Jh.), Relief eines betenden Mannes, Inschrift weitgehend zerstört. – Grabplatte für Johannes Mengershausen († 1439), mit später ergänzten Inschriften für seinen gleichnamigen Sohn († 1483) und Enkel († 1527).141 – Grabplatte des Priesters Heinrich Zancti († 1490), Relief des Verstorbenen in Priesterornat und mit Kelch, Inschrift: „Anno do[mi]ni m cccc xc tertio […]s mens[is] dece[m]bris obiit hon[orabilis] d[omi]n[u]s He[n]ric[us] Zca[n]ti p[re]sb[yte]r c[uius] a[n]i[m]a req[ui]escat i[n] pace“ (Im Jahr des Herrn 1490 am dritten […] des Monats Dezember starb der ehrwürdige Herr Heinrich Zancti, Priester. Seine Seele ruhe in Frieden); bei Ausgrabung 1973 entdeckt, aufgestellt im Keller.142 – Tumba Hzg. Wilhelms II. von Braunschweig-Lüneburg († 1503, Tumba von 1494), Deckplatte mit lebensgroßer Sandsteinfigur des Verstorbenen in Ritterrüstung, farbig gefasst, Inschrift: „Sep[u]lcru[m] illustris p[ri]ncipis wilhelmi filii wilhelmi ducis bru[n]swice[n]sis [et] lu[n]eb[ur]ge[nsi]s. 1494“ (Grab des berühmten Fürsten Wilhelm, Sohn des Herzogs Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg. 1494); Tumba stand ursprünglich oberhalb der Gruft, bei Sanierung 1972–76 versetzt in Südwestjoch („Mahnkapelle“).143 – Grabplatte des Priesters Johannes Luchart († 1495), Relief des Verstorbenen in Priesterornat und mit Kelch, Inschrift: „Anno d[omi]ni m cccc xc v Obiit d[omi]n[u]s Joh[ann]es luchart iunior in profesto visitationis marie c[uius] a[n]i[m]a req[ui]escat i[n] s[an]c[t]a pace“ (Im Jahr des Herrn 1414 starb Herr Johann Luchart der Jüngere, am Tag vor dem Fest Mariä Heimsuchung. Seine Seele ruhe in heiligem Frieden), Grabstein 1973 bei Ausgrabungen entdeckt, aufgestellt in der Kirche.144 – Grabplatte für Sittich von Berlevessen († 1505).145 – Epitaph (um 1530, Loy Hering, Eichstätt) für Hzg. Erich I. zu Braunschweig-Lüneburg († 1540), Kreuzigungsrelief vor architektonischem Hintergrund, knieend davor Hzg. Erich I. und seine Ehefrauen Katharina von Sachsen († 1524) und Elisabeth von Brandenburg († 1558).146 – Grabplatte aus Messing (1541, Cord Mente, Braunschweig) für Hzg. Erich I. von Braunschweig-Lüneburg († 1540), vier Wappen, Inschrift.147 – Grabplatte des Anton Mithoff († 1551), im Keller unter der Kirche.148 – Gemaltes Epitaph für Dr. Burchard Mithoff († 1565) und Familie, Öl auf Holz, Landschaft mit Kreuzigung, Auferstehung, Jüngstem Gericht und Jerusalem, Familienmitglieder knieend links und rechts des Kreuzes, vor dem Kreuz Agnus Dei mit Siegesfahne; Dr. Mithoff war Leibarzt und Berater der Hzgn. Elisabeth († 1558); 1976 restauriert.149 – Renaissanceepitaph für Bodo Meyer († 1592), Kreuzigungsgemälde, gestiftet von seinem Sohn Johannes Bodo Meyer.150 – Grabplatte für Johann Spangenberg († 1596).151 – Grabplatte für Peter Berkenfelt († 1610), Gusseisen, farbig gefasst, Kreuzigungsrelief, Relief des Jüngsten Gerichts, Inschriften u. a.: „Wir gleuben das der verstorben Leib, nicht Alzeit im Dode blifft, mos widr vfferstan, vnt ins ewige Leben gahn, dar wirt es den mit Got geleich, sitzen ins Vaters Reich“ und „1610 den 12 Ianuar ist Peter Berkenfelt enslaf[en]“.152 – Grabplatte für Bürgermeister Joachim Mecken († 1612), Sandstein mit eingelassener Bronzeplatte.153 – Grabplatte Für Hillebrand Hupeden († 1618).154 – Grabplatte für Anna von Westernhagen geb. von dem Werder († 1618), Sandstein, farbig gefasst, lebensgroßes Relief der Verstorbenen.155 – Hölzernes Epitaph für Johann Friedrich Weckensen († 1700). – Eiserne Grabplatte für Johann Christ. Uden († 1725), Kreuzigungsrelief, Inschriften. – Grabstein für Christopf Lütkemann († 1733), Sandstein, u. a. mit Relief eines Schiffs. – Grabstein für Anna Margaretha Rhoden geb. Voss († 1739), Marmor, als Vorhang gestaltet. – Grabplatte für Joachimus de Brawe († 1740). – Grabplatte für Sup. Andreas Hagemann († 1742), Inschrift: „Vir summe reverendus Theoph[ilus] Andr[eas] Hagemann Osterode Natus d[ie] X Febr[uarii] a[nno] r[eparationis] MDCLXII Einbecae annis XIII pastoris dein[de] Mündae prim[arius] per annos XXXVII superintendentis per annos XLI munere functus utrobique meritus cum demum emeritus d[ie] IX. April[is] MDCCXLII vita beate esset defunctus ossa eius hic sepulta ut require fruuntur sic laetam tandem appetunt anastasin“ (Ein Mann, höchst ehrenwert, Theophilus Andreas Hagemann, geboren in Osterode am 10. Februar 1662, der in Einbeck 13 Jahre das Amt des Pastors, dann in Münden 37 Jahre das des ersten Pastors, 41 Jahre das des Superintendenten verwaltete und sich in beiden Fällen verdient gemacht hat, ist, als er, endlich ausgedient, des Lebens froh war, am 9. April 1742 gestorben. Seine Gebeine, hier begraben, damit sie die Ruhe genießen, verlangen nach der frohen Auferstehung). – Grabstein (Gottlieb Müller) für Johann Friedrich Rabanus Freiherr von Spoercken († 1755), Marmor. – Mehrere Grabsteinfragmente (15./16./17. Jh.).156 – Gedenktafel für Anton Corvinus (1901). – Bronzene Gedenktafel für die ermordeten Juden aus Münden. – Gedenktafeln für die getöteten Soldaten der beiden Weltkriege. – Außen: Mehrere Grabsteine (17/18. Jh.).157 – Ehemalige Ausstattung: Flügelaltar, um 1700 abgebaut; vielleicht an St. Aegidien abgegeben, zwei im Landesmuseum Hannover erhaltene Seitenflügel gehören möglicherweise zu diesem Altar.158 – Zwei Grabplatten (wohl 15. Jh.) für die Geistlichen Conradus und Hildebrand.159 – Grabdenkmal für Maria Anna von Braunschweig-Calenberg († 1501).160 – Grabplatte für Heinrich Haken († 1516), Inschrift: „Anno Domini MDXVI in die omnium sanctorum obiit vir providus proconsul Henricus Haken, fundator huius altaris, cuius anima requiescat in pace“ (Im Jahr des Herrn 1516 am Tag Allerheiligen starb der fürsorgliche Mann Prokonsul Heinrich Haken, Gründer dieses Altars, seine Seel möge in Frieden ruhen) und „Ora pro me beatissima dei genetrix virgo Maria“ (Bete für mich heiligste Gottesgebärerin Jungfrau Maria).161 – Grabstein für P. Caspar Coltemann, Inschrift: „Anno MDLXXVI IX Feb[ruarii]. obiit vir rev[erendus] d[omi]n[us] Casp[ar] Coltemann past[or] hu[ius] eccl[esiae] ann[is] XXXVI“ (Im Jahr 1576 am 9. Februar starb der ehrenwerte Mann Herr Caspar Coltemann, 36 Jahre Pastor dieser Kirche); im 18. Jh. (vor 1751) außerhalb der Kirche aufgestellt.162 – Ehrenmahl für die getöteten Soldaten des Ersten Weltkriegs (1926, [Franz H. ?] Wachsmuth, Kassel), „eine durch den Schmerz zusammengebrochene Mutter kniet, daneben der stehende Knabe als Zukunft des Volkes, darüber Christus, mit der einen Hand segnend, mit der anderen zum Himmel weisend“, zwischen 2006 und 2010 verschenkt an Bernd Demandt, seinerzeit Besitzer der entwidmeten Kirche St. Aegidien.163

Kirche, Blick zur Orgel, nach 1976 bzw. nach 1977

Kirche, Blick zur Orgel, nach 1976 bzw. nach 1977

Orgel

1496 Calcanten (Bälgetreter) in den Kirchenrechnungen nachgewiesen.164 1498 Orgelreparatur, ausgeführt von Meister Hermannus Bileman (Göttingen); Orgel stand vermutlich im südlichen Seitenschiff. 1580 Orgelreparatur, Instrument besaß Rückpositiv, Tremulant sowie Pedal und erhielt u. a. ein neues Register (Posaune); Orgel stand vermutlich an Ostwand des südlichen Seitenschiffs. 1590 Vertrag über Orgelneubau zwischen Stadt Münden und Orgelbauer Georg (Jürgen) Schomburg (Heiligenstadt), fertiggestellt 1592, vielleicht 14 oder 15 II/P; wohl Teile der Orgel 1643 verkauft an Stadt Hedemünden, 1728/29 allerdings noch als alte Orgel in St. Blasien erwähnt. 1643 Vertrag über Orgelneubau zwischen Stadt Münden und Orgelbauer Christoph Weiß (Schwarza), Instrument 1645 fertiggestellt, aufgestellt im Westen, III/P (HW, BW, RP), Springladen, Brustwerk nur mit stummen Prospektpfeifen besetzt. 1670 Orgelreparatur, Martin Vater (Hannover), 25 II/P. 1705–17 Reparaturen und Veränderungen, ausgeführt von Johann Daniel Müller (Münden). Ab 1718 Reparaturen, Johann Friedrich Stertzing (Kassel), u. a. Spring- durch Schleifladen ersetzt, Prospekt des Brustwerks klingend gemacht. 1719/20 Rückpositiv instandgesetzt, Heinrich Gloger (Northeim). Bis 1732 Vervollständigung des Brustpositivs, ausgeführt von Heinrich Gloger († 1732) und seinem Sohn Johann Wilhelm Gloger (Northeim), 31 III/P, Schleifladen. 1739 Glockenspiel bestellt bei Johann Andreas Buttstedt (Erfurt), zwei Oktaven, 1740/46 im Rückpositiv eingebaut. 1792 Orgelreparatur, Stephan Heeren (Gottsbüren). 1844/47 Reparatur und Dispositionsänderungen, Conrad Euler (Gottsbüren), u. a. Pfeifen des Rückpositivs in Hauptorgel versetzt. 1869 Reparatur und Dispositionsänderungen, Gebrüder Euler (Gottsbüren). 1883 oberes Drittel des Rückpositivs entfernt. 1917 zinnerne Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben, später durch Zinkpfeifen ersetzt. 1925 Neubau des Orgelwerks, ausgeführt von P. Furtwängler & Hammer (Hannover), 36 (davon zwei Transmissionen) II/P, pneumatische Traktur, Taschenladen (Opus 970), vier Monate nach Einweihung durch Wasserrohrbruch im Turm weitgehend unbrauchbar geworden, 1928 repariert von P. Furtwängler & Hammer (Hannover). 1959 Änderung der Disposition, Rudolf Janke (Göttingen), 33 (davon eine Transmission) II/P.165 1977 Orgelneubau hinter dem historischen Prospekt, Rückpositiv rekonstruiert, ausgeführt von Orgelbaufirma Johannes Klais (Bonn), 40 III/P, mechanische Traktur, Schleifladen, zudem Glockenspiel mit 39 Glocken. – Chororgel, Positiv, erbaut 1975 von Rudolf Janke (Göttingen), 6 I/–, mechanische Traktur, Schleifladen. – Truhenorgel, erworben 1998, erbaut 1991 von Werner Mann, 3 I/–, mechanische Traktur, Schleifladen, vorher in Bördel.

Geläut

Drei LG, I: es’ (Bronze, Gj. 1561, Gert Benninck, Danzig), Leihglocke aus der kath. Kirche in Nowa Cerkiew (województwo pomorskie; deutsch: Neukirch, Kr. Preußisch Stargard, Westpreußen), Inschrift: „Lavs sit tibi sancta trinitas anno MDLXI Gert Benninck me fecit Gedany“ (Lob sei Dir, heilige Dreieinigkeit. Gert Benninck machte mich in Danzig im Jahr 1561), 1956 gerissen, später geschweißt (Firma Lachenmeyer, Nördlingen); II: ges’ (Bronze, Gj. 1281, Meister Scenus), Bienenkorbform, Inschrift: „Anno milleno dvcenteno simvl vno ac octageno nola fvndit[ur] a M[agistro] Sceno“ (Im Jahr 1281 ist diese Glocke gegossen von Meister Scenus)166, III: g’ (Bronze, Gj. 1731, Thomas Rideweg, Hannover), Inschrift: „M[eister] Thomas Rideweg goss mich in Hannover Anno 1731“ und „Ich rufe die Lebendigen zur Busse und die Todten zur Ruhe“. Zwei SG, I: c’’ (Bronze, Gj. 1430), Inschrift: „an[n]o d[omi]ni m cccc xxx. hi[n]rik heyst[er]bo[m] me fecit ek make de vre […]“ (Im Jahr des Herrn 1430 hat mich Heinrich Heysterbom gemacht. Ich mache dich frei…), 1942 zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen167; II: f’’ (Bronze, Gj. 1642, Hans Knauf, Kassel/Troppau), Inschrift: „Hans Knauf gos mich der Stat Mvnden 1642“.168 – Früherer Bestand: Eine LG, Betglocke, 834 Kilogramm (Bronze, Gj. vielleicht 1200), gesprungen und 1853 umgegossen zu einer neuen LG (Bronze) und im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben.169

Kirchenbau – Laurentiuskirche Altmünden (Ruine)

Kleiner Rechteckbau mit jüngerem, leicht eingezogenem Rechteckchor, ausgerichtet nach Nordosten, Südwestteil zwischen 1000 und 1200 erbaut, Nordostteil im 13. Jh.170 Fundamente erhalten und aufgehendes Mauerwerk im Chorbereich, Bruch- und Feldsteinmauerwerk. Einschließlich Chor hatte die Kirche eine Länge von 19,2 und eine Breite von 8,5 Metern. Bei Grabungen zwischen 1993 und 1996 fanden sich im Bereich des Ostbaus Hinweise, die ältere Fachwerkbauten vermuten lassen.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus I (Bj. 1936). – Pfarrhaus II, Kalandstraße (Bj. 1962). – Gemeindehaus am Feuerteich (Bj. 1937).

Friedhof

Ehemaliger kirchlicher Friedhof rund um die St. Blasiuskirche, genutzt vom 12. Jh. bis zum frühen 18. Jh., 1802 aufgeschüttet; der Friedhof war von einer Mauer umgeben.171 Alter Friedhof südwestlich der Kernstadt, jenseits der Fulda, angelegt 1882, seit 1907 im Gebiet der Aegidiengemeinde, FKap (Bj. 1883). Städtischer Friedhof nordöstlich außerhalb der Stadt, jenseits der Werra.

Liste der Pastoren (bis 1940)
Kirche, Blick zum Altar, vor 1972

Kirche, Blick zum Altar, vor 1972

Erste Pfarrstelle: 1540–1576 Kaspar Coltemann. – 1576–1599 Christoph Waldeck. – 1599–1622 Sebastian Jahn. – 1623–1645 Magister Martin Uden. – 1645–1673 Barward Gesenius. – 1673–1693 Magister Ludolf Grupe. – 1693–1700 Magister Johann Friedrich Weckenesen. – 1700–1742 Theophilus Andreas Hagemann. – 1742–1750 Andreas Wilhelm Hagemann. – 1750–1786 Johann Christian Weckenesel. – 1789–1800 Paul Kaspar Dürr. – 1800–1808 Heinrich Julius Adolf Helmar. – 1808–1810 Johann Philipp Eberhard Habicht. – 1811–1829 Johann Peter Friedrich Wichen. – 1829–1851 Christoph Jakob Heinrich Karl Kahle. – 1852–1876 Heinrich Wilhelm Habbe. – 1877–1906 Paul Gustav Kummer. – 1906–1929 Karl Ludwig Wenzel. – 1930–1935 Karl Ludwig Adolf Ernst–August Knoke. – 1937–1941 Paul Möller.

Zweite Pfarrstelle (Kaplanei): 1540–1547 Franz Twele. – 1547–15.. Thomas … – 15..–15.. Conrad Suderland. – 1557–1561 Johannes Letzner. – 1562–1566 Peter Hepe. – 1567–1569 (?) Anton Brinckmann. – 1569–1575 Christoph Waldeck. – 1576–1607 Ernst Lüderus. – 1607–1626 Johannes von der Schmitten (uff den Schmitten). – 1627–1664 Anton Hüpeden. – 1664–1673 Magister Ludolf Grupe. – 1673–1693 Johann Friedrich Weckenesen. – 1694–1723 Anton Johann Lange. – 1723–1737 Andreas Wilhelm Hagemann. – 1737–1766 Georg Balthasar Christ. – 1766–1789 Gottfried Heinrich Hesse. – 1790–1800 Heinrich Julius Adolf Helmar. – 1801–1814 Theodor Johann Gabriel Lindemann. – 1815–1829 Christoph Jakob Heinrich Karl Kahle. – 1830–1839 Georg Friedrich Julius Hildebrand. – 1840–1857 Friedrich Wilhelm Kaufmann. – 1857–1871 Ernst Heinrich Wilhelm Hornkohl. – 1871– 1886 August Ludwig Wilhelm Schumann. – 1886–1890 Eberhard Wilhelm Jürgen Lamberti. – 1891–1906 Karl Heinrich Ludwig Wenzel. – 1907–1932 Johann Heinrich Friedrich Wilhelm Rengstorf. – 1932–1963 Johannes Heinrich Meyer.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 156–157 und III, S. 33

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 8037–8105 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 482, 485, 486, 491 (Spec. Landeskons.); A 9 Nr. 1606Digitalisat, 1607Digitalisat, 1613Digitalisat, 1614Digitalisat, 1615Digitalisat (Visitationen); B 18 Nr. 104, 283, 284 (Orgelsachverständiger); S 09 rep Nr. 1723 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7948 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1589 (Lücken: 1599–1601)
Trauungen: ab 1589 (Lücken: 1599–1643)
Begräbnisse: ab 1644
Kommunikanten: ab 1824 (Lücken: 1825–1875)
Konfirmationen: ab 1589 (Lücken: 1599–1643, 1730–1737, 1740–1750, 1758, 1783, 1787, 1858–1875)

Literatur & Links

A: Gemeindebuch KKV Münden, S. 17–20; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 638–641; Grote/van der Ploeg/Kellner, Wandmalerei, Katalogband, Nr. 123; Lufen, Denkmaltopographie Altkr. Münden, bes. S. 133–135; Meyer, Pastoren II, S. 156–157; Obenaus, Handbuch II, S. 1072–1082; Paravicini, Residenzen I,2, S. 251–253.

B: 40 Jahre Kantorei St. Blasius Münden, hrsg. von der Kantorei St. Blasius Münden, Münden 1999; 800 Jahre Stadt Münden, an Werra, Fulda, Weser. Streiflichter in seine Geschichte, hrsg. von der Stadt Münden (= Festschrift zur 800-Jahrfeier der Stadt Münden), Münden 1983; Wilhelm Barth (Hg.): 1000 Jahre St. Blasius in Münden, Hamburg 1980; Hermann Begemann: Geschichte der evangelisch-reformierten Gemeinde in Münden. Eine Festgabe zu Feier ihres 200jährigen Bestehens, Münden 1908; Karl Brethauer: Münden. Gesammelte Aufsätze, 4 Bde., Münden [1980–1989]; Andrea Bulla: Am Anfang war die Stadt. Archäologische Spurensuche im mittelalterlichen Hannoversch Münden (= Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen 7), Rahden/Westf. 2004; Martin Czichelski: Die Gründung der Stadt Münden unter dem Einfluss der Welfen. Eine interdisziplinäre Betrachtung der wissenschaftlichen Forschung (= Sydekum-Schriften zur Geschichte der Stadt Münden 33), Göttingen 2002; Martin Czichelski: Mündener Kirchenbau-Historik am Beispiel von Sankt Blasius (= Sydekum-Schriften zur Geschichte der Stadt Münden 39), Hann. Münden 2013; Martin Czichelski: Königshof Münden (= Sydekum-Schriften zur Geschichte der Stadt Münden 41), Hann. Münden 2016; Martin Czichelski: Neues zu Altmünden (= Sydekum-Schriften zur Geschichte der Stadt Münden 42), Hann. Münden 2018; Martin Czichelski: Gemunde im frühen und hohen Mittelalter (= Sydekum-Schriften zur Geschichte der Stadt Münden 36), Hann. Münden 2006; Martin Czichelski: Hansestadt Münden (= Sydekum-Schriften zur Geschichte der Stadt Münden 38), Hann. Münden 2008; Hans Graefe: Das vorreformatorische Patronatsrecht in Münden, in: JbGNKG 71 (1973), S. 209–213; Rudolf Grenz: Die Anfänge der Stadt Münden nach Ausgrabungen in der St. Blasius-Kirche (= Schriften zur Geschichte der Stadt Hannoversch Münden 1), Hannoversch Münden 1973 [dazu Rezension von Martin Last, in: NJbLG 49 (1977), S. 412–413]; Klaus Grote: Die Kirche St. Laurentius in Altmünden. Archäologische und baugeschichtliche Untersuchung der Kirchenruine in der Vorgängersiedlung Hann. Mündens, Duderstadt [1996]; Karl Heinemeyer: Die Gründung der Stadt Münden. Ein Beitrag zur Geschichte des hessisch-sächsischen Grenzgebietes im hohen Mittelalter, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 23 (1973), S. 141–230; M. Hruska, D. Kropp, T. Quest: Münden in der NS-Diktatur. Exemplarische Analysen und didaktisch aufbereitete Dokumente zum Thema: Fabrikleben und Alltag im Nationalsozialismus, Göttingen ²1993; Waltraud Kock: St. Blasius in Hannoversch Münden (= DKV-Kunstführer 344/2), München, Berlin ²2002; Thomas Küntzel: Die St. Blasiuskirche, das damalige Dorf Altmünden und die Anfänge der Stadt Münden, in: Göttinger Jahrbuch 60 (2012), S. 11–41; Wilhelm Lotze: Geschichte der St. Blasii-Kirche zu Münden, Münden 1877 [online]; Johannes Meyer: Unsere St. Blasiikirche zu Hann. Münden, ²1961; Johannes Meyer: Bilder aus der Kirchengeschichte Mündens einst und jetzt. In Dankbarkeit seiner St. Blasiigemeinde nach 30jähriger Amtszeit, Münden 1962; Johann Dietrich von Pezold: Das Stapelrecht der Stadt Münden 1247–1824. Ein erster Überblick, in: NJbLG 70 (1998), S. 53–71; Johann Dietrich von Pezold: Geschichte an den drei Flüssen. Streiflichter in die Vergangenheit der Stadt Hann. Münden an Werra, Fulda und Weser, 3 Bde. [Bd. 3: Geschichte an den drei Flüssen im 20. Jahrhundert. Rückblicke], Hann. Münden 2001–2006; Johann Dietrich von Pezold: Münden im 19. Jahrhundert. Verkehrsverhältnisse, äußeres Erscheinungsbild, Bevölkerung (= Geschichte der Stadt Münden im 19. und 20. Jahrhundert 1), Münden 1980; Johann Ludolf Quentin: Diplomatische Nachrichten von der Kalands-Brüderschaft zu Münden an der Werra. Aus Originalien und Copialbüchern gesamlet und entworfen, Göttingen 1779 [online]; Hans Reuther: Die St. Blasiuskirche in Hann. Münden (= Große Baudenkmäler 246), München, Berlin 1970; Hans-Georg Stephan: Aspekte einer archäologischen Stadtkernforschung in Hannoversch-Münden, in: Göttinger Jahrbuch 26 (1978), S. 35–53; Wilhelm Wellhausen: Von der Kinderbewahranstalt zum Kindergarten St. Blasius, 1842–1992. Ein Stück Mündener Stadtgeschichte (= Sydekum-Schriften zur Geschichte der Stadt Münden 22), Hann. Münden 1992.

Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche (mit Ausstattungsstücken und Grabung).

GND

4193681-4, Sankt Blasius (Hann. Münden)

Weitere Bilder

Fußnoten

  1. Barth, S. 42 f.
  2. Dronke, Trad. Fuld. § 41, 31; das Verzeichnis ist in einer Abschrift des 12. Jh. erhalten. Vgl. auch Casemir/Ohainski, Niedersächsische Orte, S. 50. Erkanbert war der erste Bischof des Bistums Minden, amt. 803 bis 813. Zur Stadtentwicklung vgl. Lufen, Denkmaltopographie Altkr. Münden, S. 116 ff.; zu Altmünden: Küntzel, S. 20 ff.
  3. MGH DD H II 418 [Digitalisat]; MGH DD H III 237 [Digitalisat].
  4. Küntzel, S. 21; Czichelski, Neues, S. 35.
  5. Bulla, S. 133 f. Die Funde der Ausgrabungen zwischen 1996 und 1999 reichten nicht deutlich vor das Ende des 12. Jh. zurück, was Vorgängersiedlungen oder einen Königshof auf dem späteren Stadtgebiet unwahrscheinlich macht. Vgl. auch Küntzel, S. 12; Stephan, S. 35 ff.; Heinemeyer, S. 180.
  6. Küntzel, S. 11 ff. Heinemeyer, S. 141 ff. Czichelski, Gründung, bes. S. 167 ff. Czichelski gibt auch eine Übersicht zu den verschiedenen Ansichten über die Frage, ob Münden eine welfische oder eine ludowingische Gründung ist, vgl. ebd., S. 316 f.
  7. Leibniz/Scheidt, Origines Guelficae IV, S. 201 f. Czichelski, Gründung, S. 258 ff.
  8. Sudendorf, UB I, Nr. 27; Czichelski, Gründung, S. 247 ff.
  9. Insgesamt: Pischke, Landesteilungen, bes. S. 45 ff., S. 75 ff. und S. 163 ff.
  10. Paravicini, Residenzen I,2, S. 251
  11. NLA HA Hann. 74 Münden, Beschreibung.
  12. Braun/Hogenberg: Digitalisat, 23.03.2022 (Ausgabe von 1594), Czichelski, Kirchenbau, S. 88, merkt an, die Vorlage des Stichs müsse „vor 1561 gezeichnet worden sein, weil das Welfenschloss noch als Baukörper vor dem Großbrand von 1560 dargestellt wird“. Merian: Digitalisat, 23.03.2022.
  13. Pezold, Stapelrecht, S. 56.
  14. Hruska, Kropp & Quest, S. 8.
  15. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1962).
  16. Brethauer in Barth, S. 72.
  17. Vgl. Grote, S. 16 ff.
  18. Barth, S. 30. Zu Letzner vgl. Klinge, Hans, „Letzner, Johannes“ in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 360–361 [Online-Version].
  19. Grenz, 59 ff.; Küntzel, S. 14.
  20. Barth, S. 31.
  21. UB Plesse, Nr. 22. Vgl. auch Czichelski, Gründung, S. 242 f. (mit Übersetzung der Urkunde). Bei Barth, S. 74 f., findet sich eine Liste der „Pfarrer und Kapläne der Pfarrkirche zu Münden vor der Reformation“, zusammengestellt von Karl Brethauer (ohne Belege).
  22. Westfälisches UB III, Nr. 1724.
  23. UB Hilwartshausen, Nr. 96.
  24. UB Hilwartshausen, Nr. 116, Nr. 135 und Nr. 145.
  25. UB Hilwartshausen, Nr. 173.
  26. Meyer, Bilder, S. 2 und S. 30 f. Das Hospital hatte 1909 noch ein Vermögen von 58.000 Mark und unterstützte 27 Einwohner*innen Mündens.
  27. ZGNKG 13 (1908), S. 296 f. (Nr. 2).
  28. ZGNKG 13 (1908), S. 299 f. (Nr. 3).
  29. Quentin, S. 53 f.
  30. ZGNKG 13 (1908), S. 300 f. (Nr. 4).
  31. UB Hilwartshausen, Nr. 238.
  32. Brethauer, in: Barth, S. 71.
  33. Obenaus, Handbuch II, S. 1072.
  34. RG Online, RG IV 04479, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/4479, 25.03.2022.
  35. RG Online, RG V 01144, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/5/1144; RG Online, RG VI 00791, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/6/791, 25.03.2022. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 60 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0006007.
  36. Brethauer II, S. 68; Meyer, Bilder, S. 30.
  37. Dolle, Klosterbuch III, S. 1388. Das Kloster bzw. Stift war ab 1472 mit dem Petersstift Nörten verbunden und mit neuem Konvent ab 1491/92 wieder unabhängig.
  38. Brethauer II, S. 68. Quentin, S. 9.
  39. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 79 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0007903.
  40. UB Hilwartshausen, Nr. 361 und Nr. 368.
  41. Barth, S. 49.
  42. UB Hilwartshausen, Nr. 392.
  43. Barth, S. 34.
  44. Zu den Altären der Kirche und zum Folgenden vgl. Barth, S. 48 ff.; siehe auch Grenz, S. 52 f.
  45. Quentin, S. 52, Beilage Nr. Ia; Barth, S. 57.
  46. Grenz, S. 53.
  47. Barth, S. 46.
  48. Brethauer, in: Barth, S. 75.
  49. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 708 ff.; Butt, Herrschaft, S. 47 ff.
  50. Graefe, S. 212.
  51. Meyer, Bilder, S. 41.
  52. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 272, Anm. 530.
  53. Meyer, Bilder, S. 31.
  54. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 275, Anm. 535.
  55. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 83 ff.
  56. Kayser, General-Kirchenvisitation I, S. 160.
  57. Barth, S. 46.
  58. Steinmetz, GSup. Göttingen, S. 113 ff.
  59. Steinmetz, GSup. Göttingen, S. 115.
  60. Zit. bei Kaufmann, in: Barth, S. 80.
  61. Zum Folgenden: Obenaus, Handbuch II, S. 1073 ff.
  62. Lufen, Denkmaltopographie Altkr. Münden, S. 141.
  63. Begemann, S. 10 ff. Liste der ref. Pastoren bei Meyer, Pastoren II, S. 158.
  64. Begemann, S. 4.
  65. Brethauer II, S. 65; Brethauer IV, S. 57.
  66. Zit. bei Cordes, Aktion, S. 76. Zur Entwicklung des Vereins vgl. ebd., S. 74 ff.
  67. Wellhausen, S. 10. Zur Entwicklung der Einrichtung vgl. ebd.
  68. Wellhausen, S. 20.
  69. Wellhausen, S. 25.
  70. Meyer, Bilder, S. 32; LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1962).
  71. U. a. „Der Führer in die Pilzkunde: Anleitung zum methodischen, leichten und sicheren Bestimmen der in Deutschland vorkommenden Pilze“, (2 Bde, Bd 1: 1871 [Digitalisat online], 2. Auflage 1882 [Digitalisat online], Bd. 2: 1884 [Digitalisat online]) und „Praktisches Pilzbuch für Jedermann in Fragen und Antworten“ (1880).
  72. LkAH, S 1 H III Nr. 419, Bl. 28. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  73. LkAH, S 1 H III Nr. 419, Bl. 28. P. Knoke war 1935 „auf Grund eines Urteiles des Amtsgerichts, welches ihn zur Zahlung von Alimenten an ein von ihm gezeugtes uneheliches Kind verurteilt hat, des Amtes vorläufig enthoben“ worden, LkAH, A 9, Nr. 1612 (Visitation des Aufsichtsamtes 1935).
  74. LkAH, S 1 H III Nr. 419, Bl. 28. Siehe zum Kirchensteuersonderkonto auch LkAH, S 1 H III Nr. 419a.
  75. LkAH, S 1 H III Nr. 419, Bl. 28v.
  76. Obenaus, Handbuch II, S. 1081.
  77. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1947.
  78. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1962.
  79. Wellhausen, S. 31. Mit Ausnahmegenehmigung des LKA Hannover bekam der Kindergarten 1973 eine kath. Leiterin, LkAH, S 9 rep., Nr. 1723.
  80. 40 Jahre, S. 8.
  81. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1953.
  82. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1962.
  83. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1953.
  84. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1953.
  85. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1953
  86. KABl. 1954, S. 58.
  87. KABl. 1964, S. 12.
  88. KABl. 1970, S. 97
  89. Barth, S. 4.
  90. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1962.
  91. KABl. 1974, S. 25.
  92. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 273.
  93. KABl. 1953, S. 50; KABl. 1954, S. 78.
  94. KABl. 1964, S. 12.
  95. KABl. 1969, S. 13; KABl. 1970, S. 97.
  96. Straßenverzeichnis in: LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1962.
  97. KABl. 1954, S. 78.
  98. KABl. 1931, S. 168 f.; KABl. 1930, S. 48.
  99. KABl. 1907, S. 62.
  100. Demandt, Fritzlar, Nr. 411,I (S. 557).
  101. Steinmetz, GSup. Göttingen I, S. 109.
  102. Vgl. Hannoverscher Staatskalender 1851, S. 393 und ebd. 1853, S. 561.
  103. Zur Entwicklung der Insp. Münden vgl. Althaus, Generalvisitation I, S. 106 ff.
  104. LAW, V 231, Nachrichtungsbuch von allen Pfarren im Fürstenthumb Braunschweig…, S. 52 ff. Volkerode ist durchgestrichen.
  105. Hannoverscher Staatskalender 1746, S. 80.
  106. ZGNKG 13 (1908), S. 296 f. (Nr. 2); Quentin, S. 53 (Beilage 1b). Zum Patronat insgesamt: Barth, S. 46 ff. und Graefe, S. 209 ff. (Graefe betrachtet Münden als eine Gründung der Ludowinger).
  107. Quentin, S. 52, Beilage Nr. Ia.
  108. Barth, S. 46.
  109. LkAH, B 2 G 15/Münden, St. Blasien (Tasche). Anlass des Rechtsstreits war die Berufung Johann Klaus Heinrich Könckes (amt. 1926–1950) auf die Superintendenturpfarre an St. Aegidien ohne Mitwirkung der Stadt.
  110. Kock, S. 3; Meyer, Bilder, S. 29; LKA, G 15 Stadt-Münden Bd. I, Bl. 2.
  111. LkAH, B 2 G 15/Münden, St. Aegidien, Bl. 89 (Vergleich zwischen Stadt und den KG St. Aegidien und St. Blasien über Besoldungszuschüsse und Holzlieferungen, 03.06.1955). Die Stadt hatte die Zahlungen 1942 eingestellt, da „nach einem Erlaß des Herrn Reichsministers für die kirchlichen Angelegenheiten eine Beteiligung der politischen Gemeinden an der Aufbringung des kirchlichen Bedrafs [sic] nicht mehr aufrecht erhalten werden könne“, ebd., Bl. 5 (Schreiben des LKA Hannover an Bgm. Münden, 15.07.1942 [Abschrift]).
  112. LkAH, L 5c, unverz., Münden, St. Blasien, Visitation 1969.
  113. Küntzel, S. 16. Vermuteter Grundriss der Kirche vor Beginn des zweiten Bauabschnitts bei Czichelski, Kirchenbau, S. 74 (mit Baubeginn des neuen Ostteils um 1260/80, ebd., S. 72).
  114. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 86 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0008601.
  115. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 72 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0007207.
  116. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 71 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0007100.
  117. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 9 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0000901.
  118. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 160 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0016002.
  119. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 382 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0038208.
  120. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 87 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0008708.
  121. Weitere Ausmalungsreste nicht freigelegt, u. a. Engel im Gewölbe des Mittelschiffs, Männergestalt im nördlichen Seitenschiff, vgl. Barth, S. 11. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 126 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0012600.
  122. Czichelski, Kirchenbau, S. 81. Zur Baugeschichte ebd., S. 69 ff.
  123. Barth, S. 39.
  124. Kaufmann, in: Barth, S. 82
  125. Vgl. dazu Barth, S. 4 ff.
  126. Barth, S. 8.
  127. Grenz, S. 128 ff.
  128. Grenz, S. 109 ff.
  129. Vor Fertigstellung soll die Kirche einen Dachreiter besessen haben, vgl. u. a. Barth, S. 39. Im Dachstuhl, dendrodatiert auf 1491–93, finden allerdings „keine Hinweise in der Holzkonstruktion des Gebälks, die auf die Befestigung eines Dachreiters bzw. Evangelienhauses deuten könnten“, Czichelski, Kirchenbau, S. 87.
  130. Kock, S. 2.
  131. Barth, S. 37.
  132. Vgl. zur Grabung Grenz, S. 14 ff., zur Datierung: ebd., S. 59 ff. Nach Küntzel, S. 14, sind „Grenz’ Thesen zur Bauabfolge grundlegend zu korrigieren“. Siehe auch Czichelski, Kirchenbau, S. 23 ff. bzw. S. 93 f., der weitgehend Grenz folgt (Grundrissrekonstruktionen: S. 24, S. 46 und S. 54). Die im Folgenden skizzierte Bauabfolge nach Küntzel, S. 14 ff.
  133. Barth, S. 27; Rekonstruktion: Küntzel, S. 16.
  134. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 19 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0001907. Grenz, S. 45, merkt an, die Füße der Taufe seien möglicherweise älter als der Taufkessel.
  135. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 252 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0025205.
  136. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 37 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0003708.
  137. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 156 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0015608.
  138. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 60 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0006007.
  139. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 320 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0032008.
  140. Kock, S. 24.
  141. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 42 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0004209.
  142. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 74 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0007401; Grenz, S. 119 f.
  143. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 76 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0007605.
  144. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 79 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0007903. Bei Grenz, S. 118 „M CCCC XI V“ anstatt „M CCCC XC V“.
  145. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 112 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0011206.
  146. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 142 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0014204.
  147. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 145 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0014505.
  148. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 158 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0015802.
  149. Barth, S. 58 f. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 175 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0017503.
  150. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 218 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0021803.
  151. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 231 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0023106.
  152. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 291 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0029106.
  153. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 299 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0029902.
  154. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 316 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0031604.
  155. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 317 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0031701.
  156. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 94 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0009400; DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 141 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0014107; DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 170 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0017008; DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 173 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0017309; DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 253 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0025302; DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 356 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0035608; DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 415 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0041502; DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 416† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0041609; DI 66, Lkr. Göttingen, A1, Nr. 46 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012a1004609.
  157. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 391 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0039101.
  158. Barth, S. 40 und S. 62, Anm. 21.
  159. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 102† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0010200; DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 103† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0010307.
  160. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 108† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0010802.
  161. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 121† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0012105.
  162. Grenz, S. 137. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 187† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0018703.
  163. Meyer, St. Blasiikirche, S. 15. LkAH, S 9, Nr. 1723.
  164. Zur Orgelgeschichte vgl. Kaufmann, in: Barth, S. 77 ff.
  165. LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 289, Bl. 40.
  166. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 3 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0000302.
  167. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 38 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0003805.
  168. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 381 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0038101.
  169. Meyer, Bilder, S. 9; Barth, S. 40. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 3 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0000302; Wehking merkt an: „Es ist allerdings nicht auszuschließen, daß es sich um ein Gegenstück zu der Glocke von 1281 handelte und nur die Bezeichnung des Jahrhunderts gelesen wurde.“
  170. Grote, S. 16 ff., Rekonstruktionszeichnung: S. 19; Bulla, S. 15; Czichelski, Neues, S. 24 ff.
  171. Bulla, S. 34 und S. 39.